Mexiko testet App für Migranten zur Alarmierung bei Festnahme in den USA

Mexiko testet eine neue App, mit der Migranten vor möglicher Festnahme durch US-Behörden warnen können. Ein “Paniktaste” sendet sofortige Alarmmeldungen an Angehörige und Konsulate.
Mexiko testet eine neue App, mit der Migranten vor möglicher Festnahme durch US-Behörden warnen können. Ein “Paniktaste” sendet sofortige Alarmmeldungen an Angehörige und Konsulate.

Mexiko entwickelt eine Handy-App, mit der Migranten ihre Angehörigen und lokale Konsulate warnen können, falls sie glauben, kurz davor zu sein, von der US-Einwanderungsbehörde festgenommen zu werden. Dies gab ein hochrangiger Beamter am Freitag bekannt.

Reaktion auf drohende Massenausweisungen

Diese Initiative ist eine direkte Reaktion auf die Drohungen des gewählten Präsidenten Donald Trump, nach seinem Amtsantritt am 20. Januar Massenausweisungen durchzuführen.

Funktionsweise der App

Die App befindet sich derzeit in der Phase der kleinen Tests und zeigt bereits vielversprechende Ergebnisse, wie Juan Ramón de la Fuente, Mexikos Außenminister, bestätigte. Die Benutzer können mit einem Knopfdruck eine Benachrichtigung an zuvor ausgewählte Angehörige und das nächstgelegene mexikanische Konsulat senden. De la Fuente beschrieb die App als eine Art Notrufsystem.

Notfallalarm für Migranten

„Sollten Sie sich in einer Situation befinden, in der eine Festnahme bevorsteht, drücken Sie einfach den Alarmknopf, und das sendet ein Signal an das nächste Konsulat“, erklärte er. Die US-Behörden sind verpflichtet, die Konsulate des Heimatlandes zu benachrichtigen, wenn ein ausländischer Staatsbürger festgenommen wird. Mexiko hat seine konsularischen Mitarbeiter sowie die rechtliche Unterstützung verstärkt, um Migranten im Ausweisungsverfahren zu helfen.

Geplante Einführung und Unterstützung für Migranten

De la Fuente erwartet, dass die App im Januar offiziell eingeführt wird. Es wurde nicht kommuniziert, ob die App auch über eine Deaktivierungsfunktion verfügt, mit der ein Nutzer eine Warnung zurückziehen kann, falls er nicht tatsächlich festgenommen wurde.

Zusätzliche Hilfsangebote

Außerdem hat die mexikanische Regierung ein rund um die Uhr besetztes Callcenter eingerichtet, um Fragen von Migranten zu beantworten. Schätzungen der Regierung zufolge leben in den USA etwa 11,5 Millionen Migranten mit irgendeiner Form von legalem Aufenthalt und 4,8 Millionen ohne legale Aufenthaltsgenehmigung oder entsprechende Dokumente.

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