RSF-Miliz erobert Flüchtlingslager: Tragödie in Darfur eskaliert!

Tawila, Sudan - Die Situation im Sudan erreicht zunehmend alarmierende Ausmaße. Am 13. April 2025 berichtete vienna.at, dass die RSF-Miliz das Flüchtlingslager Samsam in Darfur unter ihre Kontrolle gebracht hat. Dieses Lager beherbergt über 500.000 Binnenvertriebene, was die schon angespannte humanitäre Lage weiter verschärft.

Seit dem blutigen Machtkampf, der in April 2023 zwischen der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz aufgeflammt ist, hat sich die Gewalt ausgeweitet. Während die Armee den Osten, Norden und seit März 2025 auch die Hauptstadt Khartum kontrolliert, hat die RSF-Miliz fast die gesamte Region Darfur sowie Teile des Südens eingenommen. Berichten zufolge griffen RSF-Kämpfer am letzten Freitag Al-Fashir und angrenzende Flüchtlingslager mit schwerer Artillerie an.

Humanitäre Krise verschärft sich

Die UNO berichtet, dass die Zahl der Todesopfer in den vergangenen Tagen stark gestiegen ist. Eine mit der Armee verbündete Gruppe schätzte die Zahl der Toten auf mehr als viermal so hoch, und Aktivisten berichteten von mindestens 46 Zivilisten, die seit Freitag, darunter Frauen und Kinder, getötet wurden. Trotz der schweren Anschuldigungen bestritt die RSF gezielte Angriffe auf Zivilisten und beschuldigte umgekehrt die Armee, das Lager als Militärstützpunkt zu nutzen.

Die humanitäre Lage wird als die größte Krise der Welt betrachtet, wie auch tagesschau.de berichtet. Flüchtlingslager sind überfüllt, und es mangelt an grundlegenden Bedürfnissen wie Zelte und Nahrung. Berichte über persönliche Tragödien häufen sich, während zehntausende Menschen seit April 2023 ums Leben gekommen sind.

Flucht und Überleben

Tausende Menschen haben Samsam bereits verlassen und suchen in Städten wie Tawila nach Zuflucht. Der Flüchtling Abdallah Adam berichtet von einem dreitägigen Fußmarsch, um nach Tawila zu gelangen. Auch Amany al-Tajeb Dawud und ihre Familie flohen in die Stadt und klagten über Hunger. Die UNO hatte bereits im vergangenen Jahr eine Hungersnot in den betroffenen Flüchtlingslagern festgestellt.

Im Kontext dieser humanitären Krise erfordert die Lage spezielle Aufmerksamkeit. Über 12 Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen, und mehr als 25 Millionen Menschen im Sudan sind akut von Hunger bedroht. Die Zahl hungernder Menschen hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Während Port Sudan als relativ sicher gilt, ist das dortige Flüchtlingslager überfüllt und bietet kaum Schutz.

Ärzte und Hilfsorganisationen berichten von gravierenden Nöten, wie dem Fall von Anas, einem Jungen mit Nierenatrophie, der dringend eine Nierentransplantation benötigt. Seine Familie hat alles gegeben, um ihn zu unterstützen, und lebt in einem improvisierten Flüchtlingslager in Port Sudan, wo sie zusehen muss, wie ihre Möglichkeiten schwinden.

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, in dieser verzweifelten Situation zu helfen. Eine große Weizenlieferung aus den USA könnte kurzfristig etwas Linderung verschaffen, indem sie eine Million Menschen für einen Monat versorgt. Doch die umfassenden Bedürfnisse der Flüchtlinge und die drängenden humanitären Herausforderungen verlangen nach schnelleren und nachhaltigeren Lösungen.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Machtkampf, ethnische Spannungen
Ort Tawila, Sudan
Verletzte 46
Quellen