TikTok-Mutter entlarvt unsichtbare Kosten der Care-Arbeit: 2380 € pro Woche!

Keine genaue Adresse oder Ort angegeben. - Die US-amerikanische Mutter Amber Egan sorgt mit einem eindringlichen TikTok-Video für Diskussionen über den Wert unbezahlter Care-Arbeit. In ihrem Video, das bereits rund sechs Millionen Aufrufe verzeichnet, listet sie wöchentliche Kosten unbezahlter Haus- und Familienarbeit auf, die sich auf rund 2380 Euro summieren. Mit dieser symbolischen Rechnung möchte Egan mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die Leistungen von Müttern erreichen und betont die oft unsichtbaren Belastungen, die mit dieser Art von Arbeit verbunden sind, sowohl körperlich als auch emotional. Die Mütter vieler Haushalte fühlen sich häufig überlastet und unterbewertet.

Egan, die persönliche Herausforderungen nach der Geburt ihres dritten Kindes erlebt hat, führt detailliert auf, wie sich die Kosten für Hausarbeit zusammensetzen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Geschirr spülen: 17,63 € pro Ladung, 2–3x täglich, 5 Tage/Woche
  • Wäsche waschen: 30,85 € pro Ladung, 4x pro Woche
  • Badezimmer reinigen: 60,89 €, 2x pro Woche
  • Bodenreinigung: 88,15 €, 2–3x täglich, 5 Tage/Woche
  • Hausaufgabenbetreuung: 705,17 € pro Woche
  • Kinder bringen & abholen: 132,22 € pro Woche
  • Lebensmitteleinkauf: 66,11 € pro Woche
  • Kochen (Mittag & Abend): 44,07 € pro Mahlzeit, 10x pro Woche
  • Stillen: 176,29 € pro Woche
  • Fegen: 8,81 €, 5x pro Woche

Unbezahlte Care-Arbeit und gesellschaftliche Wahrnehmung

Unbezahlte Care-Arbeit umfasst ein breites Spektrum an Aufgaben, wie Global Citizen berichtet. Dazu zählen Kochen, Putzen, Kinderbetreuung und Altenpflege. Diese Arbeit wird überwiegend von Frauen und Mädchen erledigt, die oft einen größeren Teil der Last tragen als Männer. Es wird geschätzt, dass der Gesamtwert dieser Arbeit zwischen 10 und 39 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt. Allein weltweit werden täglich 16 Milliarden Stunden für unbezahlte Betreuungsarbeit aufgewendet.

Ein entscheidender Aspekt ist der Gender Care Gap, also der Unterschied in der Zeit, die Frauen und Männer für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden. Laut BMFSFJ verbringen Frauen durchschnittlich 44,3 Prozent mehr Zeit mit dieser Arbeit als Männer, was 79 Minuten täglich entspricht. Diese Ungleichheit hat nicht nur Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Frauen, sondern auch auf ihre beruflichen Chancen und ökonomische Eigenständigkeit.

Egan möchte mit ihrem Video nicht nur ihre eigenen Erfahrungen mitteilen, sondern auch ein Bewusstsein für die emotionale und physische Belastung schaffen, die viele Mütter empfinden. Sie appelliert an die Gesellschaft, die unbezahlte Arbeit von Hausfrauen besser anzuerkennen und zu schätzen. Sie finde Kraft in der Musik, vor allem in den Songs von Chris Stapleton, und betont, dass ihr Ehemann für sie eine große Unterstützung ist. Ihr Anliegen richtet sich nicht gegen Väter, sondern für mehr Anerkennung und Wertschätzung der unbezahlten Sorgearbeit.

Die COVID-19-Pandemie hat zudem aufgezeigt, wie fragil die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist. Bei vielen Frauen hat sich die Belastung mit Care-Arbeit erhöht, und es wird zunehmend klar, dass die gerechtere Verteilung dieser Aufgaben essenziell ist, um Frauen zu wirtschaftlich stärkeren Positionen zu verhelfen. Maßnahmen zur besseren Anerkennung und Umverteilung unbezahlter Care-Arbeit könnten nicht nur die Lebensqualität der betroffenen Frauen verbessern, sondern auch gesellschaftliche Strukturen nachhaltig verändern.

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