Schockierende Zahlen: Müttersterblichkeit bedroht durch Kürzungen!

Nigeria, Afrika - Im Jahr 2023 sind weltweit rund 260.000 Frauen vor, während und kurz nach der Geburt gestorben. Diese erschreckende Zahl wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als inakzeptabel bezeichnet, da die meisten dieser Todesfälle vermeidbar wären. Alle zwei Minuten stirbt eine Frau aufgrund von Schwangerschaftskomplikationen, wobei Schätzungen zeigen, dass über 90% aller maternalen Todesfälle in Ländern mit niedrigem und niedrig-mittlerem Einkommen auftreten. In diesen Regionen beträgt die Müttersterblichkeitsrate (MMR) etwa 346 pro 100.000 Lebendgeburten, im Vergleich zu lediglich etwa zehn in einkommensstarken Ländern, berichtet die Kleine Zeitung.

Ein besonders besorgniserregendes Beispiel stellt Nigeria dar, wo 2023 etwa 75.000 Frauen starben. Auch in Indien, der Demokratischen Republik Kongo und Pakistan sind die Zahlen alarmierend, da diese Länder zusammen fast die Hälfte aller weltweiten Fälle ausmachen. In Europa hingegen wurden 2023 insgesamt 450 Todesfälle registriert, was die Region zu einem der Gebiete mit niedriger Müttersterblichkeit macht. Es zeigt sich jedoch, dass auch in europäischen Ländern stagnierende Müttersterblichkeitsraten zwischen 2016 und 2020 festgestellt wurden, wie neue Daten der WHO und anderer UN-Organisationen belegen.

Ursachen und Herausforderungen

Die Hauptursachen für Müttersterblichkeit sind schwere Blutungen nach der Geburt, Infektionen, Bluthochdruck während der Schwangerschaft und Komplikationen durch unsichere Abtreibungen. Insbesondere in Konfliktgebieten, in denen systemische Probleme des Gesundheitssystems auftreten, liegt die MMR bei 504 pro 100.000 Lebendgeburten. In den USA wird ein Anstieg der Müttersterblichkeit beobachtet, obwohl das Land zuvor eine sehr geringe Rate hatte. Laut WHO ist der Zugang zu Verhütungsmitteln, sicheren Abtreibungsdiensten und qualitativ hochwertiger Nachsorge von entscheidender Bedeutung, um Todesfälle zu vermeiden.

Die WHO hebt hervor, dass der Zugang zu Gesundheitsdiensten in einkommensschwachen Ländern stark eingeschränkt ist. Oft werden nur 73% der Geburten von geschultem Personal begleitet. Soziale Determinanten wie Einkommen, Bildung und ethnische Zugehörigkeit erhöhen das Risiko für bestimmte Gruppen, was verschiedene Gesundheitsvorteile weiter fragmentiert. Die WHO drängt auf die Notwendigkeit von Investitionen in Gesundheitssysteme, Infrastruktur und Schulung von Gesundheitspersonal, um die Müttergesundheit zu verbessern und die Müttersterblichkeit zu reduzieren.

Ziele und Fortschritte

Ein alarmierender Trend ist die langsame Entwicklung seit 2016, die besagt, dass die Fortschritte in der Müttersterblichkeit merklich abgeschwächt sind. UNICEF warnt davor, dass Kürzungen bei Hilfsgeldern den Fortschritt im Kampf gegen Müttersterblichkeit gefährden, was zu Einrichtungen, dem Verlust von Gesundheitspersonal und Störungen in der Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten führt. Die WHO hat sich das Ziel gesetzt, die Müttersterblichkeit bis 2030 auf unter 70 Todesfälle pro 100.000 Geburten zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre eine jährliche Reduktionsrate von fast 15% erforderlich. Dabei ist die Verbesserung der Müttergesundheit von höchster Priorität für die WHO, die entsprechende Forschung und evidenzbasierte Leitlinien entwickelt.

Zusammenfassend zeigt die globale Situation der Müttersterblichkeit, dass trotz erzielter Fortschritte in einigen Regionen signifikante Herausforderungen bleiben, die sofortige Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit erfordern. Die WHO und andere Organisationen arbeiten kontinuierlich daran, Benachteiligungen abzubauen und den Zugang zu qualitativer Gesundheitsversorgung für alle Frauen zu gewährleisten, um ein Leben zu retten.

Details
Vorfall Müttersterblichkeit
Ursache Schwangerschaftskomplikationen, schwere Blutungen, Infektionen, Bluthochdruck, Komplikationen durch unsichere Abtreibungen
Ort Nigeria, Afrika
Quellen