Kein Sparen bei der mentalen Gesundheit junger Menschen!
Deutschland - Am heutigen Weltgesundheitstag, dem 7. April 2025, richtet die Bundesjugendvertretung (BJV) deutliche Worte an die Politik. BJV-Vorsitzende Lejla Visnjic mahnt, dass die mentale Gesundheit junger Menschen nicht zu einem Sparposten im kommenden Budget werden darf. Sie weist auf die mangelhafte Versorgung von Kindern und Jugendlichen hin, die überdurchschnittlich häufig mit psychischen Problemen kämpfen. Die Notwendigkeit, ausreichende kassenfinanzierte Kapazitäten für Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychiatrie zu schaffen, wird als dringlich erachtet. Die BJV fordert eine Stärkung der Hilfsangebote während einer Zeit, in der die psychische Belastung unter Jugendlichen stark angestiegen ist.
BJV-Vorsitzender Ahmed Naief betont zudem die schnelle Umsetzung des Regierungsprogramms „Gesund aus der Krise“, das dringend benötigte Akuthilfen und niederschwellige Unterstützungsangebote für junge Menschen bietet. Investitionen in das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen kommen der gesamten Gesellschaft zugute. Sie könnten nicht nur helfen, psychische Probleme frühzeitig zu behandeln, sondern auch langfristig höhere Kosten im Gesundheitssystem zu vermeiden.
Akuter Handlungsbedarf in der Jugendpsychologie
Eine aktuelle Analyse zeigt die akute Dringlichkeit von Maßnahmen. Studien belegen, dass die psychische Belastung unter Jugendlichen während der Pandemie zugenommen hat und sie heute mit weiteren Belastungen, wie dem Ukrainekrieg und der Klimakrise, konfrontiert sind. Diese neuen Sorgen treffen besonders 15- bis 19-jährige Mädchen, die oft unter Angst- und Anpassungsstörungen leiden. Experten warnen davor, dass unzureichende Hilfesysteme und überlastete Gesundheits-, Schul- und Jugendhilfesysteme zu langen Wartezeiten auf Therapieplätze führen, welche sich in vielen Fällen verdoppelt haben und die Versorgungslücke vergrößern.
Die BJV und die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit haben das Projekt TOPSY Youth ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu fördern. Bis August 2025 sind drei Dialogveranstaltungen mit Jugendlichen und Entscheidungsträger*innen geplant. Parallel dazu arbeitet die BJV an einem Lagebericht zur mentalen Gesundheit junger Menschen, um die Situation genau zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu formulieren.
Die Rolle der Prävention
Um schwere psychische Erkrankungen zu verhindern, fordern Fachleute präventive, lebensnahe Angebote. Diese sollten in Schulen integriert werden und Themen wie die mentale Gesundheit stärker in den Lehrplan einbeziehen. Zusätzlich wird empfohlen, die Schulpsychologen aufzustocken und niedrigschwellige Angebote zu schaffen, um Jugendlichen frühzeitig Unterstützung zu bieten.
Auch die Klimaangst, als neues und bedeutendes Thema, wird in entsprechenden Berichten behandelt. Mit 59% der 16- bis 25-Jährigen, die sich große Sorgen um den Klimawandel machen, ist es wichtig, Jugendlichen zu helfen, mit diesen Gefühlen umzugehen. Engagement für den Klimaschutz zeigt sich als ein effektives Mittel, um negative Klimagefühle zu bewältigen.
Insgesamt sind umfassende Maßnahmen notwendig, um die Lage der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern und ihnen eine gesunde Zukunftsperspektive zu gewährleisten. BJV-Vorsitzende Visnjic warnt eindringlich davor, in diesem Bereich Einsparungen vorzunehmen und plädiert für eine Stärkung der Hilfesysteme. Die Zeit zum Handeln ist jetzt.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik können die detaillierten Berichte auf ots.at und aerzteblatt.de abgerufen werden.
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