Altersgrenze für Social Media: Jugendliche fordern Schutz vor Gefahren!

Österreich - Eine aktuelle Jugendstudie zeigt, dass viele junge Menschen eine klare Altersbegrenzung für soziale Netzwerke befürworten. Laut Krone hat sich die Partei der Grünen im österreichischen Parlament dafür eingesetzt, ein Mindestalters von 16 Jahren für die Nutzung von Social Media einzuführen. Dieser Antrag erhielt jedoch keine Zustimmung, selbst nicht von der ÖVP-Jugendministerin Claudia Plakolm.

In der internationalen Betrachtung geht Australien mit gutem Beispiel voran und hat als erstes Land ein Nutzungverbot für soziale Medien für Jugendliche unter 16 Jahren beschlossen. Auch Frankreich plant ein Gesetz, das die Nutzung sozialer Medien für Minderjährige erst ab 15 Jahren erlaubt – allerdings nur mit Zustimmung der Eltern. In Österreich hingegen dürfen Jugendliche bereits ab 14 Jahren soziale Netzwerke nutzen, was gleichzeitig bedeutet, dass sie in diesem Alter auch strafmündig sind.

Gesetzliche Regelungen und soziale Medien

Barbara Neßler von den Grünen äußert sich besorgt über das „gesetzliche Niemandsland“ im digitalen Raum, wo für Alkohol, Zigaretten und Glücksspiele klare Altersgrenzen bestehen, aber für die Nutzung von sozialen Medien nicht. Sie warnt vor den Gefahren extremen Inhalts, die junge Nutzer anziehen, und hebt hervor, dass 85 Prozent der 16- bis 25-Jährigen eine Altersgrenze ab 16 Jahren unterstützen.

Plakolm hingegen setzt auf Medienkompetenz und fordert strenge Regeln für Plattformen, um gegen Gefahren wie Hassprediger und Cybergrooming vorzugehen. In diesem Kontext spielt die Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die auch unter dem Titel JIM 2022 bekannt ist, eine wichtige Rolle. Diese Untersuchung fand unter 1.200 Jugendlichen in Deutschland statt und belegt, dass 95 Prozent der Befragten täglich das Internet nutzen.

Die Rolle sozialer Medien im Leben Jugendlicher

Social Media haben sich zu einem zentralen Bestandteil der Lebenswelt Jugendlicher entwickelt. Soziale Plattformen bieten nicht nur eine Möglichkeit zur Selbstentfaltung, sondern auch zur Orientierung für die personale Identität sowie zur Suche nach sozialer Vergleichsinformation. Besonders beliebt sind Instagram, TikTok und YouTube, die unter den Befragten zu den am häufigsten genutzten sozialen Netzwerken gehören.

Beliebteste soziale Medien Anteil der Nutzer
Instagram 31%
TikTok 24%
YouTube 23%
Snapchat 19%
Facebook 10%

Dennoch führt die ständige Verfügbarkeit neuer Inhalte und die allgemeine Konkurrenz um Aufmerksamkeit auch zu gesundheitlichen Gefahren. Für Aufregung sorgen zunehmend verschiedene Mutproben, die über soziale Medien verbreitet werden, wie die Blackout-Challenge, die bereits mit über 15 Todesfällen weltweit in Verbindung gebracht wird.

Die Verantwortung der Plattformen ist in diesem Kontext von wachsender Bedeutung. So hat TikTok Hunderttausende von Konten gelöscht, die gegen die Altersrichtlinien verstoßen. Effektive Altersverifikation und Beschwerdesysteme sind essentielle Schritte, um die Sicherheit junger Nutzer zu gewährleisten, wie auch die BPB in ihren Analysen betont.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Thematik um die Altersgrenzen für soziale Medien und die damit verbundenen Gefahren für Jugendliche immer wichtiger wird. Die Diskussion über notwendige gesetzliche Veränderungen und die Förderung von Medienkompetenz nimmt in der Gesellschaft zunehmend einen zentralen Platz ein.

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Ort Österreich
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