Bosniakischer Verein beantragt neue Moschee – Proteste aus der Nachbarschaft!

Gmeinstraße, 8020 Graz, Österreich - Der Verein der Bosniaken Steiermark hat in Graz einen Bauantrag für eine neue Moschee eingereicht, was bereits zur Mobilisierung von Widerstand in der Nachbarschaft führt. In der Gmeinstraße äußern Anrainer Bedenken hinsichtlich des bestehenden Vereinsgebäudes, das für Lärmbelästigung und Parkplatzprobleme verantwortlich gemacht wird. Dies berichtet Kosmo.

FPÖ-Gemeinderat Günter Wagner hat bereits Vorbehalte gegen den geplanten Moscheebau geäußert und von einer „Dauerbeschallung“ gesprochen. Auch Dominik Hausjell, FPÖ-Bezirksobmann von Puntigam, hebt hervor, dass das Problem der Falschparker während des Ramadan zugenommen hat. Die Stadt Graz hat den Bauantrag erhalten und plant eine Bauverhandlung, in der auch die Sorgen der Anwohner Gehör finden sollen.

Bauen und Bringen von Lärmbelästigungen

Die zentralen Themen in der Verhandlung werden Lärmbelästigung und Verkehrsaufkommen sein. Besonders wichtig ist die Frage, ob das neue Gebäude als Religionsstätte oder als Veranstaltungszentrum eingestuft wird. In der Nähe des geplanten Bauprojekts befindet sich bereits die größte Moschee der Steiermark, die etwa 1500 Meter entfernt liegt. Dies könnte die Diskussion über die Notwendigkeit einer weiteren Moschee beeinflussen.

Zusätzlich plant die FPÖ, bei der nächsten Gemeinderatssitzung einen Anfragenkatalog zur Finanzierung des Projekts einzubringen. Stefan Herzog, vom Büro des KPÖ-Finanzstadtrates, betont, dass eine finanzielle Beteiligung der Stadt an dem Moscheebau ausgeschlossen sei. Der Obmann des Vereins, Elvedin Omercevic, zeigt sich hingegen gesprächsbereit und schlägt eine Tiefgarage als mögliche Lösung für die Parkplatzproblematik vor.

Geplante Moschee und gesellschaftliche Aspekte

Der angestrebte Gebetsraum soll Platz für bis zu 600 Personen bieten, mit einer geplanten Eröffnung bis zum Jahr 2030. Die Finanzierung des Projekts soll vollständig durch die Mitglieder des Vereins erfolgen. In Graz, wie in mehreren anderen Bundesländern Österreichs, gibt es seit über einem Jahrzehnt wiederkehrende Debatten über den Bau von Moscheen. Der derzeitige Bauantrag ist Teil einer größeren Diskussion, in der Lärm und Parkplatzmangel oft als Hauptargumente gegen neue Moscheen genannt werden.

Es ist bemerkenswert, dass die bestehende Moschee des Vereins nicht nur als Gebetsstätte fungiert, sondern auch als soziales und kulturelles Zentrum für die lokale Gemeinschaft dient. In Österreich gibt es derzeit knapp drei Dutzend Moscheen mit klassischen Kuppel- und/oder Minarettstrukturen, und Moschee-Neubauten führen regelmäßig zu Protesten von Anrainern. Der Kontext dieser Debatten wird von der gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt des Landes geprägt und weiter beeinflusst durch den anhaltenden Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund.

Weitere Informationen zur Thematik finden Sie auf der Webseite der Universität Wien unter Phaidra.

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Ort Gmeinstraße, 8020 Graz, Österreich
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