Empörung im Nationalrat: Wurm sorgt mit Umvolkung -Äußerung für Aufregung

Vienna, Österreich - Am 24. April 2025 sorgte die Äußerung des FPÖ-Politikers Peter Wurm in einer Sitzung des Nationalrats für massive Empörung. Wurm verwendete in seiner Rede den umstrittenen Begriff „Umvolkung“, was umgehend zu einer hitzigen Debatte unter den Abgeordneten führte. Verschiedene Fraktionen, darunter die SPÖ und die Grünen, reagierten empört und kritisierten sowohl Wurms Äußerung als auch die Entscheidung von Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, keinen Ordnungsruf auszusprechen. Rosenkranz verteidigte seine Position, indem er erklärte, dass das Wort „Umvolkung“ auch in einem anderen Zusammenhang verwendet werden könne.

Diese Wortwahl und die darauf folgende Unterbrechung der Sitzung führten zu erhöhter Spannung im Plenarsaal. Wurm selbst nahm den Begriff später zurück, doch die Diskussion um die Äußerung blieb ein heißes Thema. Festzustellen ist zudem, dass technische Probleme während der Sitzung zu einer weiteren Unterbrechung führten. Mikrofone und die Uhr im Plenarsaal funktionierten zeitweise nicht, und die Homepage des Parlaments war für längere Zeit offline. Die Parlamentsdirektion gab an, dass es sich um ein internes Problem handelte und kein Angriff auf die Systeme vorlag. Die Systeme wurden nach und nach wieder hochgefahren.

Wurm als aktiver Politiker

Peter Wurm ist nicht nur für seine umstrittenen Äußerungen bekannt, sondern auch für sein bemerkenswertes Engagement im Parlament. So führt er das Ranking der Tiroler Abgeordneten im Jahr 2022 an und kann auf 38 Plenarreden sowie 215 parlamentarische Aktivitäten zurückblicken. Diese Zahl umfasst 173 parlamentarische Anfragen und 41 Entschließungsanträge. Damit gilt Wurm im neunten Jahr in Folge als der aktivste Tiroler Abgeordnete im Parlament. Sein Parteikollege Gerald Hauser belegte mit 34 Reden und 136 Aktivitäten den zweiten Platz, während Dr. Johannes Margreiter von NEOS mit 25 Reden und 36 schriftlichen Anfragen auf Platz drei landete.

In einem Rückblick auf die Herausforderungen des Jahres 2022 äußerte Wurm, dass Themen wie das Impfpflichtgesetz, der Ukraine-Krieg, Sanktionen gegen Russland sowie Massenzuwanderung und Teuerung gewichtige Punkte waren, die es zu bewältigen galt. Er betonte, dass die FPÖ weiterhin auf diese besorgniserregenden Entwicklungen aufmerksam machen und Veränderungen herbeiführen wolle.

Rechtspopulistische Rhetorik

Die Verwendung bestimmter sprachlicher Mittel und Rhetorik spielt eine zentrale Rolle im Rechtspopulismus, wie auch in der Dimensionen-Sendung von Ö1 thematisiert wird. Dort werden Fragen zur Rolle der Rhetorik sowie der Einsatz kodierter Äußerungen durch populistische Parteien behandelt. Sprache und Argumentationsmuster sind entscheidend für den Erfolg dieser Parteien, die oft mit Begriffen operieren, die starke Emotionen wecken und Stereotypen bedienen.

Der Einsatz von Sprache in der Politik, insbesondere durch rechtspopulistische Akteure, ist nicht nur ein nationales, sondern auch ein internationales Phänomen. In einem Unterrichtsszenario könnte man sich mit Begriffen wie Nationalismus, Antiintellektualismus und politischen Ängsten auseinandersetzen, die häufig in der Kommunikation dieser Gruppen vorkommen.

Die aktuellen Ereignisse im Nationalrat und die dadurch ausgelösten Diskussionen verdeutlichen, wie fragil politischer Diskurs sein kann und wie stark die Konnotationen von Worten wirken. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Reaktionen Wurms Äußerungen nach sich ziehen werden und ob dies zu weiteren Veränderungen im politischen Klima führen wird.

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Ort Vienna, Österreich
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