Achtung, Hasen in Gefahr: Über 8.400 Tiere starben im Straßenverkehr!
Niederösterreich, Österreich - Der Straßenverkehr erweist sich als eine erhebliche Gefahr für die heimische Tierwelt, insbesondere für Hasen. Im letzten Jahr wurden in Niederösterreich über 8.400 Hasen von Fahrzeugen erfasst und tödlich verletzt. Dies geht aus den aktuellen Statistiken der Bezirkshauptmannschaften hervor, die ein alarmierendes Gesamtbild zeigen: In ganz Österreich verlieren jährlich mehr als 17.000 Hasen ihr Leben auf den Straßen, was etwa zwei Tiere pro Stunde entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die drängende Notwendigkeit, Maßnahmen zur Sicherheit der Wildtiere zu ergreifen, insbesondere in der Oster-Reisezeit, wenn vermehrt Verkehr auf den Straßen herrscht. Laut oe24 stellt der Anstieg des Fahrzeugverkehrs und deren Geschwindigkeit ein wachsendes Risiko für die Tiere dar.
In Niederösterreich wird die Problematik besonders deutlich, da hier die höchsten Verluste an Hasen verzeichnet werden. Neben den 8.486 getöteten Hasen sind weitere 20.000 Wildtiere, darunter auch 15.433 Rehe und 1.733 Fasane, Opfer des Straßenverkehrs geworden. Dies zeigt, dass die Straßen nicht nur als einfache Verkehrswege fungieren, sondern auch als Barrieren, die den Lebensraum der Tiere zerschneiden. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und der WWF warnen davor, dass der Ausbau von Neubauten wie Supermärkten und Wohnanlagen die Lebensräume weiter gefährdet und großen Flächenverbrauch mit sich bringt, was die ökologischen Belastungen erhöht. Die Forscher betonen die Wichtigkeit, den Bodenverbrauch zu reduzieren und eine gesetzlich verbindliche Obergrenze für Flächenversiegelung einzuführen, um der Zersiedelung entgegenzuwirken. MeinBezirk bringt zudem zur Sprache, dass das Straßennetz in Österreich bereits über 128.000 Kilometer umfasst und somit auch de facto den Lebensraum vieler Wildtiere in Gefahr bringt.
Reduzierung des Verkehrs und Verbesserung der Sicherheit
Der Professor für Artenschutz, Simon Pories, fordert, dass die reduzierte Mobilität durch Fahrgemeinschaften und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie von Radwegen die Sicherheit für Wildtiere erhöhen könnte. Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich, dass Niederösterreich mit 8.486 verlorenen Hasen die traurige Spitze einnimmt, gefolgt von Oberösterreich (3.887), Burgenland (2.215) und Steiermark (2.065). In anderen Bundesländern wie Kärnten oder Vorarlberg sind die Zahlen deutlich geringer, was auf unterschiedliche Verkehrs- und Lebensansprüche hindeutet.
Zusätzlich verdeutlichen die Statistiken über Wildunfälle in Deutschland, wo jährlich etwa 250.000 tödliche Zusammenstöße mit größeren Wildtieren registriert werden, den gravierenden Einfluss des Verkehrs auf die Tierpopulationen. Besonders betroffen sind Rehe, wobei die meisten Unfälle in den Monaten April und Mai vorkommen. Diese Zahlen und Erkenntnisse aus NABU zeigen, dass der Straßenverkehr nicht nur in Österreich, sondern in vielen Ländern eine ernsthafte Bedrohung für Tierarten darstellt und damit auch die Biodiversität gefährdet.
Um dem entgegenzuwirken, sind nicht nur die Autofahrer gefordert, achtsamer zu fahren, sondern auch die Politik ist aufgerufen, Maßnahmen zu ergreifen, um Wildtiere zu schützen und das Risiko von Wildunfällen zu minimieren.
Details | |
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Vorfall | verkehrsunfall |
Ort | Niederösterreich, Österreich |
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