Jährlich über 17.000 Hasen im Straßenverkehr getötet – So hart trifft es die Tiere!
Niederösterreich, Österreich - In Österreich nehmen die Verkehrsopfer unter Wildtieren besorgniserregende Ausmaße an. Jährlich fallen mehr als 17.000 Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer, was durchschnittlich zwei Hasen pro Stunde entspricht, wie OTS berichtet. Doch nicht nur Hasen leiden unter dieser Problematik: Mehr als 50.000 andere Wildtiere, darunter Rehe, Fasane und Füchse, werden ebenfalls auf den Straßen getötet. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen zur Regulierung des Straßenbaus und der Flächenversiegelung.
Die verantwortlichen Organisationen VCÖ und WWF fordern einen Stopp der Zersiedelung sowie eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch. Derzeit verfügt Österreich über ein weitreichendes Straßennetz von über 128.000 Kilometern, das viele Lebensräume der Wildtiere zerschneidet. Zudem kam es von 2015 bis 2024 zu einem Verlust von täglich rund 11 Hektar wertvollen Bodens, was weit über dem festgelegten Ziel von 2,5 Hektar pro Tag liegt.
Zahlen und Fakten zu den Wildtieropfern
Das Ausmaß der Wildtiersterblichkeit aufgrund des Straßenverkehrs ist alarmierend. In den letzten zehn Jahren wurden insgesamt 205.000 Hasen und Wildkaninchen beim Überqueren von Straßen getötet. Besonders betroffen sind das Bundesland Niederösterreich mit 8.486 getöteten Hasen, gefolgt von Oberösterreich (3.887), Burgenland (2.215) und Steiermark (2.065). Das Straßennetz in diesen Regionen ist erheblich, wobei Niederösterreich allein etwa 35.000 Kilometer an Straßen aufweist.
Diese Fragmentierung der Lebensräume hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Tierpopulationen, sondern beeinflusst auch die gesamten Ökosysteme. Laut einer Studie, die im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde und von der Plattform OpenStreetMap Daten nutzt, ist die Fragmentierung durch Straßen ein weltweites Problem. Straßen verbinden Menschen und preiswerten Zugang zu Märkten, tragen jedoch zur Zerschneidung von Biotopen und zur Gefahr von Bodenerosion bei.
Die Folgen der Flächenversiegelung
Straßen stellen nicht nur Barrieren für das Tierreich dar, sondern führen auch zu Einschränkungen der Ökosystemdienstleistungen wie Bestäubung, Wasserfiltration und die Bereitstellung von Nahrungsquellen. Wissenschaftler warnen, dass die biologische Vielfalt derzeit 114-mal schneller verschwindet als auf natürliche Weise, und es könnte Millionen von Jahren dauern, um sich zu regenerieren. Prognosen zeigen, dass das Straßennetz bis 2050 um mehr als 60 Prozent wachsen könnte, was die Herausforderungen in Bezug auf Biodiversität und den Erhalt von Lebensräumen weiter verstärken würde.
Der Erhalt straßenfreier Gebiete steht in ständigem Konflikt mit den Zielen der Infrastrukturentwicklung. Projekte wie der ländliche Wegebau in Laos, der durch die KfW Entwicklungsbank gefördert wird, sollen zwar den Zugang zu Märkten verbessern, bringen jedoch auch die Gefahr mit sich, dass wertvolle Ökosysteme in Mitleidenschaft gezogen werden. Wissenschaftler fordern daher eine globale Strategie zur Erhaltung und Überwachung der natürlichen Lebensräume, um die noch bestehenden Ökosysteme zu schützen, wie Pflanzenforschung hervorhebt.
Details | |
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Vorfall | Verkehrsunfall |
Ort | Niederösterreich, Österreich |
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