Ehemaliger Balkanstarsänger findet Glauben und neues Leben in Albanien

Vlora, Albanien - Bojan Tomovic, ein 43-jähriger montenegrinischer Sänger, hat vor kurzem einen bedeutenden Lebenswandel vollzogen. Er zog sich aus dem Showbusiness zurück und führte sein Leben in eine neue Richtung. Tomovic, der seit 2019 zum Islam konvertiert ist und sich nun Ammar Mostrokol nennt, beschreibt seinen Glauben als entscheidenden Faktor, der ihm half, seine früheren Probleme mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit zu überwinden. Laut Kosmo hat er sich seitdem auch einer neuen Lebensweise zugewandt.

In den letzten Monaten hat Ammar Mostrokol seine Zelte in Deutschland abgebrochen und lebt nun mit seiner zehn Jahre älteren Frau in Vlora, Albanien. Das Paar hat ein Café mit dem Namen „Starry Night“ eröffnet, welches eine Hommage an den berühmten Maler Vincent van Gogh ist. Tomovic erkennt eine Verbindung zu Van Gogh, da beide unter bipolaren Störungen leiden. Diese neue Unternehmung zeigt seine Hingabe, ein neues Leben zu führen, das von Stabilität und kreativen Ausdruck geprägt ist.

Rückkehr zur Musik und erneuter Glaube

Nach einer achtjährigen Pause von der Öffentlichkeit trat Tomovic im September 2023 in der Fernsehshow „Ispovest“ auf, wo er über seine Lebensgeschichte, seine gesundheitlichen Herausforderungen und seine frühere Musikkarriere sprach. Seine ersten Erfolge feierte er 2005 mit Hits wie „Plava motorola“ und „Nisam te zaboravio“, die ihm den Ruf eines Frauenschwarms und einer aufstrebenden Sensation im Balkan verschafften.

Im April 2025 betonte er seine religiöse Identität, indem er sich als „Montenegriner nach Nationalität und Muslim nach Glauben“ bezeichnete. Seine Erfahrungen während des Ramadans in Sarajevo und das Bajram-Fest seien für ihn von besonderer Bedeutung gewesen und hätten ihm ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt. In der Vergangenheit hatte er jedoch auch Phasen, in denen er vom Islam Abstand nahm und sich als „nicht würdig, ein guter Muslim zu sein“ betrachtete.

Kulturelle und religiöse Dimensionen der Konversion

Die Geschichte von Ammar Mostrokol findet Parallelen zu den in einer Dissertation thematisierten Konversionserfahrungen von Muslimen in westeuropäischen Gesellschaften. Diese Dissertation beleuchtet die Erlebnisse männlicher und weiblicher Konvertiten und analysiert die Herausforderungen, die mit der Annahme des Islams als persönliche religiöse Wahl einhergehen. Sie behandelt auch das soziale Umfeld und die damit verbundenen Veränderungen im Lebensstil. Die wachsende Zahl von Konvertiten spielt eine entscheidende Rolle als Brückenbauer zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Gemeinschaften, wie in den Forschungen dokumentiert wird.

In den unterschiedlichen Wahrnehmungen und der Integration von Muslimen in verschiedenen Ländern, wie Großbritannien und Deutschland, wird ebenfalls ein deutlicher Unterschied sichtbar. Diese gesellschaftlichen Dimensionen bieten wichtigen Kontext zu Tomovics eigenem Werdegang und seinem Engagement für den Glauben.

Die Kombination aus Tomovics Lebensgeschichte und den umfassenden Erkenntnissen über religiöse Konversionen im Westen zeigt, wie tiefgreifende Veränderungen im Leben eines Individuums durch Glaubensfragen und persönliche Herausforderungen beeinflusst werden können. Sein neuer Lebensansatz spiegelt den Wunsch wider, sowohl als Künstler als auch als Mensch in Einklang mit seinen Überzeugungen zu leben.

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Ort Vlora, Albanien
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