Eishockey-Geschichte: Österreichs Frauen feiern historischen WM-Aufstieg!

Shenzhen, China - Österreichs Fraueneishockey hat einen historischen Meilenstein erreicht: Das österreichische Nationalteam hat sich für die A-WM der besten zehn Eishockey-Nationen qualifiziert. Dieser sensationelle Erfolg wurde am Donnerstag beim Turnier der Division 1A in Shenzhen gefeiert, wo die ÖEHV-Auswahl die Niederlande mit 3:2 nach Verlängerung besiegte. Damit sicherte sich das Team nicht nur den Aufstieg, sondern bleibt auch in der gesamten WM ohne Niederlage.

Die Partie gegen die Niederlande begann für Österreich alles andere als vielversprechend. Bereits in der 13. Minute mussten sie das erste Tor der Niederländer hinnehmen, und auch ein Stangenschuss von Theresa Schafzahl verhinderte einen früheren Ausgleich. Im Mitteldrittel fiel dann kurz nach der Halbzeit in der 26. Minute das vermeintlich entscheidende 0:2 für die Niederlande. Doch dank eines Time-Outs und einigen Linienumstellungen gelangen den Österreicherinnen Wendepunkte. Die 16-jährige Emma Lintner erzielte in der 34. Minute den Anschlusstreffer, gefolgt von Annika Fazokas, die im letzten Drittel den Ausgleich zum 2:2 beisteuerte. In der Overtime krönte Fazokas ihre Leistung mit dem entscheidenden Treffer zum 3:2 in der 64. Minute.

Der weitere Weg

Am Samstag steht für das österreichische Team das letzte Turnierspiel gegen Frankreich an. Nach dem starken Auftritt gegen die Niederlande ist das Team optimistisch, auch dieses Spiel für sich entscheiden zu können und die positive Stimmung ins heimische Eishockey zu tragen.

Ein weiterer wichtiger Schritt für das Fraueneishockey in Österreich steht bevor, da das Land den Zuschlag für die Ausrichtung der Frauen-B-WM 2024 erhalten hat. Mögliche Spielorte sind Klagenfurt oder Linz. Eigentlich wäre China als Gastgeber vorgesehen gewesen, doch mit deren Aufstieg musste ein neuer Veranstalter gefunden werden. Dies markiert die dritte Frauen-WM, die nach 2009 und 2017 in Österreich ausgetragen wird.

Die Herausforderungen

Martin Kogler, General Manager des Frauen-Eishockeys im ÖEHV, spricht die Herausforderungen an, die mit der Heim-WM einhergehen. „Ziel sind mindestens 1.500 bis 2.000 Zuschauer pro Spiel“, so Kogler. Das Veranstaltungsbudget beträgt rund 500.000 Euro und erfordert die Unterstützung von etwa 120 Mitarbeitern und Volunteers, darunter 15 Experten aus ganz Österreich. Die Corona-Pandemie hat das Nachwuchs-Eishockey negativ beeinflusst, was eine gemeinsame Anstrengung von Verband und Vereinen erfordert, um das Frauen-Eishockey voranzubringen.

Kogler betont die Bedeutung der Medienaufmerksamkeit für die Außendarstellung des Frauen-Eishockeys und sieht Projekte wie das Eishockey Nachwuchs Zentrum Ost (ENZO) als entscheidend für die Einbindung aller Beteiligten. Der ÖEHV strebt an, dass jeder Klub der win2day ICE Hockey League auch einen Frauenverein besitzt, um die Sichtbarkeit und die Entwicklung des Sports zu fördern. Die europäische Women’s Hockey League (EWHL) wird als eine der Top-3-Ligen des Kontinents angesehen, während die neu gegründete Professional Women’s Hockey League (PWHL) in Nordamerika keinen direkten Einfluss auf den europäischen Bereich hat.

Die Entwicklung des Frauen-Eishockeys wird von Kogler optimistisch betrachtet: „Es ist eine Frage der Zeit und Geduld“, sagte er und stellte fest, dass der Fortschritt, ähnlich wie im Frauenfußball in anderen Ländern, bald spürbar sein wird. Für die Zukunft des Sports in Österreich ist diese positive Tendenz von großer Bedeutung.

Für weitere Informationen können Sie auch die Artikel von ö24, Krone und Laola1 lesen.

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Vorfall Sport
Ort Shenzhen, China
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