EU verhängt Rekordbussen gegen Apple und Meta – Das Ende der Dominanz?

EU, Europa - Am 23. April 2025 hat die EU-Kommission Bußgelder gegen die Tech-Giganten Apple und Meta verhängt. Apple muss eine Strafe von 500 Millionen Euro zahlen, während Meta mit 200 Millionen Euro belegt wurde. Diese Maßnahmen sind die ersten Sanktionen, die unter dem Digital Markets Act (DMA) verhängt wurden. Der Digital Markets Act, der am 14. September 2022 angenommen wurde, zielt darauf ab, die Macht großer Technologieunternehmen zu beschränken und kleineren Wettbewerbern den Marktzugang zu erleichtern.

Die Strafen, die auf eine einjährige Untersuchung durch die EU-Antitrustbehörden zurückgehen, basieren auf verschiedenen Verstößen der Unternehmen. Apple wird vorgeworfen, App-Entwickler daran zu hindern, Verbrauchern Angebote außerhalb des App-Stores zur Verfügung zu stellen. Meta hingegen erhielt seine Strafe aufgrund eines „Pay-or-consent“-Modells, das nicht mit den EU-Rechtsvorschriften vereinbar ist. Facebook- und Instagram-Nutzer mussten zwischen einer kostenpflichtigen werbefreien Version und einer kostenlosen Variante mit personalisierter Werbung wählen.

Reaktionen der Unternehmen

Apple plant, die verhängte Strafe juristisch anzufechten und bezeichnet die Entscheidungen der Kommission als unfair. Das Unternehmen argumentiert, dass es unter Druck gesetzt werde, Technologie kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zudem wird angemerkt, dass die EU-Kommission ihre Zielvorgaben immer wieder verschiebt, was Apple als ungerecht empfindet. Die möglichen Auswirkungen dieser Strafen auf den Zollstreit zwischen den USA und der EU werden ebenfalls thematisiert, doch die EU-Kommission betont, dass die Verfahren unabhängig von diesen Spannungen bleiben.

Auch Meta hat auf die Entscheidung reagiert, nachdem es im November 2024 eine neue Version seines kostenlosen Modells eingeführt hat, die weniger personenbezogene Daten verwendet. Die Strafe für Meta bezieht sich auf den Zeitraum zwischen März 2024 und November 2024, während Apple im vergangenen Jahr einen Umsatz von nahezu 400 Milliarden US-Dollar erzielte, Meta hingegen von rund 165 Milliarden US-Dollar.

Kontext des Digital Markets Act

Der Digital Markets Act, der am 2. Mai 2023 in Kraft trat, definiert „Gatekeeper“ als Unternehmen, die wesentliche Plattformdienste anbieten und daher strengen Auflagen unterliegen. Dazu gehören Online-Vermittlungsdienste, Suchmaschinen, soziale Netzwerke und Werbedienste. Gatekeeper müssen sicherstellen, dass sie unfairen Praktiken, die die Wettbewerbsbedingungen einschränken, nicht nachgehen, und die Transparenz ihrer Online-Werbedienste gewähren.

Die aktuellen Bußgelder könnten somit einen wichtigen Präzedenzfall darstellen und zeigen, wie ernst die EU die Durchsetzung ihrer neuen Regulierungen im digitalen Sektor nimmt. Diese Entwicklungen werden auch im Licht ider politischen Spannungen zwischen den USA und der EU beobachtet, wo US-Präsident Donald Trump bereits mit Zöllen gegen Länder drohte, die amerikanische Unternehmen bestrafen.

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Ort EU, Europa
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