Prozess gegen Weinstein: Geschworene stehen fest – Ein neuer Skandal?
New York, USA - Am Dienstag, dem 23. April 2025, begann der mit Spannung erwartete Prozess gegen Harvey Weinstein vor dem Gericht in New York. Die Jury besteht aus zwölf Geschworenen, darunter sieben Frauen und fünf Männer. Die Auswahl der Geschworenen war von Herausforderungen geprägt, da zahlreiche potenzielle Geschworene entweder nicht erschienen oder sich wegen der umfangreichen Berichterstattung voreingenommen fühlten. In der Vergangenheit wurde Weinstein bereits in einem anderen Verfahren zu einer 16-jährigen Haftstrafe verurteilt. Im Februar 2023 fand in Los Angeles ein weiterer Prozess statt, in dem er wegen sexueller Gewalt verurteilt wurde, was seine bereits angespannten rechtlichen Schwierigkeiten weiter verschärfte, wie Kleine Zeitung berichtet.
In diesem neuen Verfahren müssen sich die Geschworenen mit drei schweren Anschuldigungen gegen Weinstein auseinandersetzen. Die Anklage umfasst die mutmaßliche sexuelle Nötigung der ehemaligen Produktionsassistentin Miriam „Mimi“ Haley aus dem Jahr 2006, die vermeintliche Vergewaltigung der Schauspielerin Jessica Mann aus dem Jahr 2013 sowie Vorwürfe der erzwungenen Oralverkehrs durch eine dritte Klägerin, die in Manhattan 2006 stattfand. Bei dieser Klägerin handelt es sich um eine Zeugin, die sich nun entschlossen hat, unter ihrem eigenen Namen auszusagen. Zahlreiche weitere Frauen, die sich als Opfer Weinsteins sehen, werden im neuen Prozess vorerst nicht aussagen, was auf frühere gerichtliche Entscheidungen zurückzuführen ist, die Weinsteins Verurteilung überdacht haben. Ein Berufungsgericht hatte zuvor das Urteil des ersten Prozesses, in dem Weinstein zu 23 Jahren Haft verurteilt wurde, aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben, wie RND ergänzt.
Kontext und Relevanz der #MeToo-Bewegung
Weinsteins Name ist eng mit Machtmissbrauch und sexuellem Übergriff verbunden. Mehr als 80 Frauen haben sich als Opfer geäußert und Weinsteins Verhalten als raubtierhaft beschrieben. Diese Vorfälle verschwanden nicht mit der ersten Verurteilung; sie haben vielmehr in der Öffentlichkeit ein deutliches Bewusstsein für sexuelle Gewalt gegen Frauen geschaffen. Der Fall Weinstein war ein prägender Moment in der #MeToo-Bewegung, die vor mehr als sieben Jahren durch Enthüllungen der „New York Times“ und des „New Yorker“ ausgelöst wurde. Stark gewachsene gesellschaftliche Diskussionen über geschlechtsspezifische Gewalt haben dazu geführt, dass viele betroffene Frauen, wie beispielsweise Lady Gaga, Oprah Winfrey und Angelina Jolie, ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt und Missbrauch geteilt haben. Diese Ereignisse verdeutlichen, wie tief verwurzelt das Problem der sexuellen Gewalt in der Gesellschaft ist und wie wichtig es ist, darüber zu sprechen, wie Woman.at beschreibt.
Weinstein strebt nun eine Neubewertung seines Falles an und betont, dass all seine Sexualkontakte einvernehmlich waren. Doch unabhängig von den Ergebnissen dieses Prozesses wird er in Haft bleiben, da seine Strafe aus dem Los Angeles-Verfahren weiterhin besteht und er gegen das Urteil dort Berufung eingelegt hat. Die staatliche Anklage fordert die Geschworenen eindringlich auf, ihre persönlichen Ansichten über die #MeToo-Bewegung beiseite zu legen, um ein gerechtes Urteil fällen zu können. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Prozess entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf das öffentliche Bewusstsein für sexuelle Gewalt haben wird.
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Ort | New York, USA |
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