Feiertags-Streichung: Unternehmer fordert radikale Reformen in Österreich!
Österreich - Stephan Zöchling, der Chef des Autozulieferers Remus und Aufsichtsratschef von Pierer Mobility, äußert in einem jüngsten Vorschlag eine radikale Forderung zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in Österreich. Er argumentiert, dass Österreich mehr kirchliche Feiertage hat als der Vatikan und schlägt vor, insgesamt zehn Feiertage pro Jahr abzuschaffen. Ziel dieser Maßnahme sei eine Steigerung der Produktivität und damit eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts, wie oe24 berichtet.
Zöchling fordert konkret, die Feiertage für einen Zeitraum von fünf Jahren auszusetzen oder auf das Wochenende zu verschieben – eine Praxis, die in anderen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wird. Darüber hinaus spricht er sich für Nulllohnrunden und weniger Bürokratie aus, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen. Dies geschieht in einer Zeit, in der Zöchling und seine Unterstützer warnen, dass dringende Maßnahmen notwendig sind, um den Standort Österreich nicht zu gefährden.
Die Reaktionen und der Rückhalt
Der Vorschlag von Zöchling findet in Wirtschaftskreisen Zustimmung, während Gewerkschaften und Kirchen wahrscheinlich Widerstand leisten werden. Zöchling bietet als Kompromiss an, Feiertage auf die Wochenenden zu verlegen, falls diese als wichtig erachtet werden. Dies reflektiert den aktuellen Diskurs über die Rolle der Sozialpartnerschaft in Österreich, die in den letzten 75 Jahren für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Frieden steht, wie ORF anlässlich eines Themenabends berichten wird.
In der neuen ORF-III-Dokumentation „Reden statt Kämpfen – Österreich und die Sozialpartnerschaft“ wird die Geschichte dieser Institution beleuchtet. Die Dokumentation zielt darauf ab, die Bedeutung der Sozialpartnerschaft, die seit den Anfängen der Zweiten Republik in Österreich wichtig ist, in den Fokus zu rücken. Prominente Protagonisten wie Emmerich Tálos und Renate Anderl kommen zu Wort und diskutieren die Herausforderungen und Erfolge dieser Zusammenschlüsse.
Bedeutung der Sozialpartnerschaft
Die Sozialpartnerschaft in Österreich hat auch einen entscheidenden Einfluss auf den Gesetzgebungsprozess. Sie ermöglicht es den Sozialpartnern, frühzeitig auf rechtliche Vorhaben einzuwirken. Diese werden in Beratungen vor Ministerialentwurf und Ministerrat aktiv in den Prozess eingebunden. In den letzten Jahren haben sie sich selten auf gemeinsame Positionen geeinigt, wie die Plattform parlament.gv.at herausstellt. 2023 wurde ein Positionspapier zu Genehmigungsverfahren veröffentlicht, während die letzte gemeinsame Stellungnahme davor im Jahr 2017 zu Investitionen in eine nachhaltige Zukunft erfolgte.
Zöchling betont, dass die Abschaffung von Feiertagen und die Reform der Arbeitsbedingungen eng mit der Rolle der Sozialpartnerschaft zusammenhängen. Auf diesen Stellenwert wird auch in der neuen Dokumentation eingegangen, welche am 19. November 2022 im Rahmen des ORF-Themenabends ihre Premiere feierte.
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