Trauer um Papst Franziskus: Politische Würdenträger vereint in Rom

Rom, Italien - Der Tod von Papst Franziskus hat eine weltweite Welle der Trauer ausgelöst. Bundeskanzler Christian Stocker und Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahmen heute in Rom Abschied von dem beliebten Oberhaupt der katholischen Kirche. Dutzende Delegationen aus aller Welt sind zur Trauerzeremonie in die italienische Hauptstadt gereist, um ihren Respekt zu zollen. An den Flughäfen Fiumicino und Ciampino herrschte reger Betrieb, als Staats- und Regierungschefs sowie zahlreiche Kardinäle eintrafen, um der Trauerfeier beizuwohnen. Insgesamt werden 170 Delegationen in Rom erwartet, darunter auch hochkarätige Vertreter wie Antonio Guterres, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und Kronprinz Haakon Magnus von Norwegen.

Inmitten der Vorbereitungen für die Trauerzeremonie äußerte Van der Bellen, dass Papst Franziskus für Nähe und Menschlichkeit stehe, während Stocker den Verlust als schmerzhaft für die katholische Kirche bezeichnete. Die Trauerfeier, die für Samstag um 10 Uhr auf dem Petersplatz geplant ist, hat die Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt. Italiens Zivilschutz erwartet Hunderttausende Teilnehmer, und über 1.000 Polizisten werden zur Gewährleistung der Sicherheit im Einsatz sein.

Rituale und Bestattungsdetails

Die Bestattung von Papst Franziskus wird am Samstag in der Basilika Santa Maria Maggiore vorgenommen, ein Wunsch des Verstorbenen selbst. Der Leichnam wird bereits ab Mittwoch im Petersdom aufgebahrt, und der Sarg, der aus Zypressenholz besteht, wird am Freitagabend um 20 Uhr in einer Zeremonie verschlossen. Als besonders bemerkenswert gilt, dass Papst Franziskus eine schlichte Beisetzung gewünscht hat, die durch einen vereinfachten Ritus geprägt ist, der erst 2024 von ihm selbst festgelegt wurde. Zudem wird ihm als Grabbeigabe das Rogitum, eine Urkunde über sein Leben und seine Amtszeit, beigelegt.

Die Trauerzeit beginnt nach der Beisetzung und dauert neune Tage, in denen täglich Messen im Petersdom stattfinden werden. Während dieser Sedisvakanz übernimmt das Kardinalskollegium die Leitung der katholischen Kirche, allerdings ohne Entscheidungsbefugnis für weitreichende Änderungen. Das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes wird voraussichtlich Anfang Mai beginnen. Wahlberechtigt sind 135 Kardinäle unter 80 Jahren, die sich im Vatikan befinden müssen. Die Wahl ist streng geregelt, und die Abstimmung erfolgt in der Sixtinischen Kapelle.

Der Ablauf der Sedisvakanz und die anschließende Wahl eines neuen Papstes unterliegt der Apostolischen Konstitution „Universi Dominici Gregis“, die klare Richtlinien festlegt, wie die katholische Kirche während dieser Zeit zu führen ist. Das Ritual zur Bestätigung des Todes wurde 2005 abgeschafft, und Glocken der Ewigen Stadt läuten traditionell nach dem Tod eines Papstes. Der Camerlengo, Kardinal Kevin Farrell, spielt eine zentrale Rolle in der Durchführung dieser Rituale und beruft auch die Generalkongregationen, in denen die Kardinäle über wichtige Angelegenheiten beraten, die in dieser Zeit anstehen.

Die Trauer um Papst Franziskus, der für seinen Dialog und seine Mitmenschlichkeit bekannt war, wird sowohl in Italien als auch international weitergehen, während die Welt auf die Wahl seines Nachfolgers wartet.

Für weitere Informationen zu den Geschehnissen im Zusammenhang mit dem Tod von Papst Franziskus, den Vorbereitungen der Beisetzung und dem bevorstehenden Konklave lesen Sie: Österreich, ZDF und Katholisch.de.

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Ort Rom, Italien
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