Handyverbot in Schulen: Experten warnen vor Medienmissbrauch!
Hamburg, Deutschland - Ab dem 1. Mai 2025 gilt in den Schulen ein neues Handyverbot, um den steigenden Medienkonsum von Schülerinnen und Schülern einzuschränken. Dies geht aus einem aktuellen Bericht von OTS hervor. Das Verbot soll einen der vielen Schritte darstellen, die zur Förderung der Konzentration und der mentalen Gesundheit der Jugendlichen unternommen werden. Mediziner warnen bereits seit längerem vor den potenziellen negativen Auswirkungen einer übermäßigen Bildschirmzeit.
Die Diskussion über den Medienkonsum umfasst auch das Thema eines generellen Social-Media-Verbots für junge Menschen. Dies wird im Rahmen des „ZIB Talk“ am 29. April 2025 um 22.35 Uhr auf ORF 2 und der Plattform ORF ON detailliert erörtert. An der Diskussion nehmen unter anderem Martina Künsberg Sarre, Bildungssprecherin der NEOS, und Maximilian Weinzierl, Jugendsprecher der FPÖ, teil. Weitere Teilnehmer sind die Kinderärztin Arnika Thiede und der Influencer Michael Skopek.
Die Gefahren digitaler Medien
Die Besorgnis über den Einfluss von sozialen Medien und Computerspielen auf Kinder und Jugendliche wird durch viele Studien untermauert. Daten einer Untersuchung der DAK und des Uni-Klinikums Hamburg Eppendorf zeigen, dass Millionen von Heranwachsenden in Deutschland Schwierigkeiten aufgrund ihres Medienkonsums haben. Über ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen nutzt soziale Medien in problematischem Ausmaß, wobei etwa 5% als abhängig gelten. Im Vergleich zu 2019, als der Anteil problematischer Social-Media-Nutzung über 11% lag, ist dies zwar ein Rückgang, jedoch bleiben die Zahlen besorgniserregend.
Die durchschnittliche Nutzung von sozialen Medien beträgt mittlerweile gut 2,5 Stunden pro Wochentag und ist damit eine halbe Stunde länger als noch vor fünf Jahren. Experten warnen, dass häufige Nutzung digitaler Medien Einsamkeit, Stress und psychische Erkrankungen fördern kann. Studien zeigen zudem, dass Kinder und Jugendliche durch manipulative Designs in Apps und Spielen gebunden werden. Diese Designs stimulieren das Belohnungssystem im Gehirn.
Medienkonsum und psychosoziale Entwicklung
Der Einfluss von Mediennutzung auf das psychische Wohlbefinden ist komplex und nach wie vor unklar. Während einige Studien, darunter jene von Amy Orben und Andrew Przybylski, geringe Korrelationen zwischen Mediennutzung und Wohlbefinden finden, betonen andere Forschungsergebnisse schädliche Einflüsse. Neurobiologe Martin Korte warnt, dass soziale Netzwerke die kreativen Aktivitäten und persönlichen Interaktionen beeinträchtigen können. Dies wird von Psychologieprofessor Jonathan Haidt unterstützt, der den Einfluss von Smartphones auf die Kindheit kritisiert.
In Anbetracht der alarmierenden Trends empfehlen Experten, die Bildschirmzeit für Kinder je nach Alter strikt zu begrenzen. So sollte etwa bei Kindern unter 3 Jahren keine Bildschirmzeit erlaubt werden, während Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren maximal 30 Minuten pro Tag vor Bildschirmen verbringen sollten. Diese Empfehlungen sind Teil einer umfassenderen Medienleitlinie der DGKJ.
Die WHO fordert zudem mehr Investitionen in die digitale Bildung und eine bessere psychische Gesundheitsversorgung, während eine internationale Expertenkommission betont, dass viele Faktoren zur psychischen Gesundheit junger Menschen beitragen und nicht nur soziale Medien zu berücksichtigen sind. Im Umfeld dieser Diskussion ist die Einführung von Medienkompetenz als Schulfach ein wichtiger Punkt.
Details | |
---|---|
Ort | Hamburg, Deutschland |
Quellen |