Heimlicher Schauplatz der Papstwahl: Santa Marta im Fokus des Konklaves
Casa Santa Marta, Vatikanstadt, Italien - Die katholische Welt steht vor einem bedeutenden Ereignis: Nach dem Tod von Papst Franziskus wurde der Leichnam des Oberhauptes der katholischen Kirche am heutigen Tag, dem 23. April 2025, in den Petersdom überführt. Mit dem Tod des Papstes beginnt die Sedisvakanz, während der der Heilige Stuhl unbesetzt bleibt. Dies markiert den Anfang der Vorbereitungen für das bevorstehende Konklave, in dem ein neuer Papst gewählt wird. Laut oe24 haben die Vorbereitungen für die Casa Santa Marta, das Gästehaus des Vatikan, bereits begonnen.
Das Casa Santa Marta, ursprünglich von Johannes Paul II. renoviert, dient den Kardinälen als Unterkunft, die zur Wahl eines neuen Papstes nach Rom kommen. Es wird jetzt als „Haus für das Konklave“ umgestaltet, in dem die Kardinäle in Gemeinschaftsräumen essen, beichten und sich dem Gebet widmen können. Allerdings müssen alle Aktivitäten im Gästehaus unter der Anwesenheit von Personen ohne Eid auf Verschwiegenheit große Rücksicht nehmen. Sicherheitskräfte des Vatikans kontrollieren den Zugang zu dem Gästehaus, um die Geheimhaltung des Konklaves zu gewährleisten.
Der letzte Wohnsitz von Papst Franziskus
Papst Franziskus lebte seit seiner Wahl im Jahr 2013 in der Casa Santa Marta. Er entschied sich bewusst gegen die traditionelle Residenz im Apostolischen Palast, was als Zeichen seiner Bescheidenheit interpretiert wurde. Während seiner Amtszeit wollte er im einfachen Miteinander mit anderen Priestern und Bischöfen leben. Die rund 70 Quadratmeter große Suite, die er bewohnte, war für andere gesperrt. Dennoch mussten selbst im Falle seiner angeschlagenen Gesundheit Termine oft von Santa Marta aus wahrgenommen werden. Während er Atemwegsinfekte hatte, sprach er das Angelus-Gebet per Live-Übertragung aus der Kapelle des Hauses und empfing dort bedeutende Gäste für Audienzen. Das Gästehaus selbst besitzt eine eingehende Geschichte; 1884 auf Geheiß von Leo XIII. gegründet, diente es ursprünglich als Lazarett und wurde 1996 komplett umgebaut, um den Bedürfnissen der zeitgenössischen Kirche gerecht zu werden, wie t-online berichtet.
Konklave und Wahl des neuen Papstes
Die Wahl eines neuen Papstes ist ein geheimnisvolles und detailliert geregeltes Verfahren. Nach dem Tod von Papst Franziskus wird der neue Papst offiziell neun Tage später in einer Trauerzeremonie betrauert. Das Konklave selbst findet nach mindestens 15 Tagen nach dem Todesdatum statt, in der Sixtinischen Kapelle. Wahlberechtigt sind alle Kardinäle unter 80 Jahren, derzeit insgesamt 136 weltweit, die während des Konklaves von der Schweizergarde bewacht werden. Dabei ist das Sprechen während der Wahl untersagt, und die Kardinäle dürfen keine äußeren Kontakte haben. Stattdessen wird gebetet und abgestimmt, wobei die Stimmabgabe einzeln vor dem Altar erfolgt und mehr als zwei Drittel der Stimmen erforderlich sind, um einen Kandidaten zu wählen, während Tagesspiegel auf die Vorgehensweise hinweist.
Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen verbrannt, wobei das Signal für eine erfolgreiche Wahl durch weißen Rauch bekannt gegeben wird, während schwarzer Rauch anzeigt, dass kein neuer Papst gewählt wurde. Es gibt kein festgelegtes Zeitlimit für die Wahl, was in der Vergangenheit zu langen und zerstrittenen Wahlen führte. Doch die letzten Wahlen, unter anderem die von Benedikt XVI. und Franziskus, verliefen ohne größere Konflikte.
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Ort | Casa Santa Marta, Vatikanstadt, Italien |
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