Hyundai Nexo 2. Generation: Wasserstoff-SUV für die Zukunft oder gescheitert?
Österreich - Die Hyundai Motor Company hat heute auf der Seoul Mobility Show die zweite Generation ihres Wasserstoff-SUV, des Nexo, vorgestellt. Dieses Modell repräsentiert einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der Brennstoffzellentechnologie, die Wasserstoff in Strom für Elektroantriebe umwandelt und somit lediglich Wasserdampf als Emission erzeugt. Mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern und einer Leistung von 204 PS setzt der Nexo neue Maßstäbe in der Wasserstofffahrzeug-Industrie.
Der neue Nexo weist nicht nur technische Verbesserungen auf, sondern zeigt auch ein frisches Design, das auf der im Oktober vorgestellten Studie Initium basiert. Die markante, kastenartige Form mit der Pixel-Optik, inspiriert von den Modellen Ioniq 5 und 6, fällt sofort ins Auge. Dazu gehören schlitzartige Frontleuchten und ein ausgeprägtes C-Säulendesign. Der Kofferraum bietet ein voluminöses Fassungsvermögen von bis zu 1719 Litern.
Technische Details und Innovationen
In der technischen Ausstattung des neuen Nexo sind zahlreiche Verbesserungen zu finden. Die Systemleistung steigt von 135 kW auf 190 kW, während der Brennstoffzellen-Stack eine Leistung von bis zu 110 kW erzielt. Zu den Highlights gehören auch zwei neue 12,3-Zoll-Displays sowie Zusatzmonitore für die Kamerabildübertragung. Darüber hinaus unterstützt das Fahrzeug drahtloses Apple CarPlay und Android Auto sowie Over-the-Air-Updates.
Die Wasserstofftanks des Nexos fassen nun 6,69 kg und ermöglichen eine Betankung in weniger als fünf Minuten. Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h beträgt nun nur 7,8 Sekunden, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger darstellt. Die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie ist entscheidend, da internationale Experten wie bereits erwähnt warnen, dass Investitionen in diese Technologie möglicherweise nicht effizient sind, da sich die Automobilbranche zunehmend auf Batterietechnologien konzentriert.
Herausforderungen der Wasserstoffinfrastruktur
Das wachsende Interesse an Wasserstofffahrzeugen steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Der Ausbau der Wasserstofftankstellen bleibt unzureichend, mit nur fünf Stationen in Österreich und rund 100 in Deutschland. Durch die hohen Kosten, die bei der Bereitstellung von Wasserstofftanks und deren Transport entstehen, bleibt die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstofffahrzeugen fraglich. Besonders problematisch ist der Mangel an grünem Wasserstoff, dessen Preis zwischen 16 und 18 Euro pro Kilogramm liegt.
Die allgemeinen Zulassungszahlen für Brennstoffzellenfahrzeuge gehen zurück. Während 2022 noch 900 Pkw verkauft wurden, sank die Zahl 2023 auf lediglich 260 Fahrzeuge. Weltweit belaufen sich die Verkaufszahlen auf nur 4.800 Einheiten, was im Vergleich zu den 15.000 im Jahr 2022 einen dramatischen Rückgang darstellt. Experten sehen die Brennstoffzelle als gescheitert an und raten von weiteren Investitionen in diese Technologie ab.
Blick in die Zukunft
Regierungen weltweit erkennen die Notwendigkeit einer soliden Wasserstoffinfrastruktur. Programme wie das Hydrogen Electric Vehicle Subsidy Program in Südkorea zielen darauf ab, 11.000 Wasserstofffahrzeuge und 2.000 Wasserstoffbusse zu subventionieren. In der zukünftigen Entwicklung der Wasserstofftechnologie wird eine geschätzte Marktgröße von 1,5 Milliarden USD für 2024 erwartet, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 27,2 % bis 2034.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der neue Hyundai Nexo ein innovatives Fahrzeug darstellt, das technologisch weit fortgeschritten ist, jedoch in einem noch immer herausfordernden Markt für Wasserstofffahrzeuge positioniert wird. Weitere Projekte im Bereich Wasserstoff, wie die zukünftige Zusammenarbeit zwischen BMW und Toyota und der geplante Test wasserstoffbetriebener Lkw durch Volvo ab 2026, werden den Markt in den kommenden Jahren weiter beleben.
Für mehr Informationen über den neuen Hyundai Nexo lesen Sie Krone, InsideEVs und GM Insights.
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