Alarm in Vorarlberg: Mitarbeiter von Obrist Engineering mit PFAS belastet!

Vorarlberg, Österreich - Ein alarmierender Bericht der Vorarlberger Firma Obrist Engineering hat jüngst auf die bedenklichen Werte von PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) in den Blutproben ihrer Mitarbeiter hingewiesen. Alle 100 Prozent der getesteten Proben zeigten diese schädlichen Chemikalien, was auf eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung schließen lässt. Die Tests wurden auf Eigeninitiative des Unternehmens durchgeführt, nicht im Auftrag öffentlicher Institutionen. Neben den Blutuntersuchungen wurden auch verschiedene Alltagsprodukte wie Mineralwasser, Babynahrung, Bier und Wein auf PFAS-Rückstände getestet. 15 von 19 Proben überschritten die von der EU festgelegten Grenzwerte, während nur vier Proben aus besonders tiefen Quellen unauffällig blieben, wie vol.at berichtet.

Obrist Engineering, bekannt für die Entwicklung von PFAS-freien Kältemitteln, fordert die Behörden auf, aktiv gegen die Verunreinigung von Alltagsprodukten vorzugehen. Eine Anfrage an das Land Vorarlberg bezüglich der Bewertung der Ergebnisse und möglicher Maßnahmen ist derzeit anhängig. PFAS zeichnen sich durch ihre extreme Langlebigkeit aus und haben die Fähigkeit, sich im menschlichen Körper anzureichern.

PFAS auch im Trinkwasser: Ein flächendeckendes Problem

Ein weiteres besorgniserregendes Thema sind die in Trinkwasserproben nachgewiesenen PFAS. Untersuchungen des BUND zeigen, dass in neun von zehn getesteten Leitungswassern in Deutschland PFAS nachgewiesen wurden, darunter auch in den Wohnorten deutscher Europa-Politiker. Trifluoressigsäure, eine der am häufigsten gefundenen PFAS-Chemikalien, wurde insbesondere in Mineralwässern wie Spreequell und Gerolsteiner nachgewiesen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die weit verbreitete Kontamination und die Herausforderungen, vor denen die Trinkwasseraufbereitung steht. Während die gesetzlichen Grenzwerte für Trinkwasser eingehalten wurden, gibt es dennoch Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen, da einige Bevölkerungsgruppen bereits über kritischen Wertständen liegen, wie bund.net berichtet.

Die gesundheitlichen Risiken von PFAS

PFAS sind nicht nur in den Lebensmitteln und im Wasser ein Problem, sondern auch in der Medizintechnik unverzichtbar und doch gefährlich. Diese Chemikalien sind besonders widerstandsfähig gegen Hitze, Wasser und Fett, was ihre Nutzung in verschiedenen Alltagsprodukten rechtfertigt. Allerdings reichern sie sich im menschlichen Körper an und stehen im Verdacht, verschiedene gesundheitliche Schäden zu verursachen, darunter Krebs und Immunabwehrschwäche. Studien belegen, dass PFAS während der Schwangerschaft auf das Kind übertragen werden können, was die gesundheitlichen Risiken weiter verstärkt. Die Diskussion um ihre Regulierung wird auf EU-Ebene geführt, wobei eine PVH-Geminschaft einen weitreichenden Vorschlag zur Beschränkung von PFAS eingereicht hat, wie bio-pro.de berichtet.

Die Diskussion ist komplex, zumal die Medizintechnikbranche eine Ausnahme für Fluoropolymere fordert, die in der Industrie als notwendig angesehen werden. Die Herausforderungen in der Regulierung verdeutlichen die unterschiedlichen Interessen zwischen Gesundheitsschutz und der Notwendigkeit bestimmter chemischer Substanzen in der modernen Technologie. Der Aufruf zur Verringerung der PFAS-Belastung in der Umwelt und im menschlichen Körper wird laut und deutlich, doch die Umsetzung entsprechender Maßnahmen bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe.

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Ort Vorarlberg, Österreich
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