Inklusion bleibt Traum: Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderungen boomt!

Österreich - Am 29. April 2025 wird die alarmierende Situation von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt in Österreich thematisiert. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, was laut einem Bericht von ots.at auf unzureichende Zugangsmöglichkeiten zu einem inklusiven Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, äußerte sich anlässlich des Tages der Arbeitslosen und forderte ein Ende der Diskriminierung und erhebliche Anstrengungen zur Inklusion.

Besonders besorgniserregend ist, dass die Tätigkeiten von Menschen mit Behinderungen häufig nicht als Erwerbsarbeit gewertet werden. Diese Betroffenen unterliegen nicht dem Arbeitsrecht und erhalten nur ein Taschengeld – rund 27.000 Menschen in Österreich arbeiten unter solchen Bedingungen. Willeit erinnert in seiner Rede an die „Krüppelarbeitsgemeinschaft“ aus den 1920er Jahren, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzte. Diese historischen Bezüge unterstreichen, dass Forderungen nach einem Rechtsanspruch auf staatliche Leistungen für menschenwürdiges Arbeiten und Wohnen bis heute nicht erfüllt sind.

Ergebnisse des Inklusionsbarometers

Im Rahmen der aktuellen Studienlage berichtet auch das Inklusionsbarometer von Aktion Mensch. Diese Analyse, die das Handelsblatt Research Institute in Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch zum zwölften Mal durchgeführt hat, zeigt, dass sich die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderungen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert hat. Die Arbeitslosenzahlen sowie die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung sind gestiegen, während immer mehr Unternehmen ihre gesetzliche Pflicht zur Beschäftigung dieser Personen nicht erfüllen.

Trotz des Inkrafttretens der UN-Behindertenrechtskonvention vor 15 Jahren gibt es bislang kaum Fortschritte bei der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt. Willeit hebt hervor, dass Worte allein nicht ausreichen – es müssen endlich Taten folgen, um eine tatsächliche Verbesserung zu bewirken.

In Anbetracht dieser dramatischen Entwicklungen ist es entscheidend, dass die gesellschaftlichen und politischen Strukturen überdacht werden, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu einem fairen und respektierten Arbeitsumfeld zu ermöglichen. Der Kampf um Inklusion und Gerechtigkeit bleibt damit weiterhin eine zentrale Herausforderung.

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