Kardinäle weltweit: Pünktliche Anreise zur Papstwahl nach Rom!

Vienna, Österreich - Am 29. April 2025 wurden die Kardinäle aus allen Teilen der Welt informiert, dass sie nach Rom reisen müssen, um an der Beisetzung von Papst Franziskus sowie an den bevorstehenden Generalversammlungen und dem Konklave teilzunehmen. Diese Einladung erreichte sie per E-Mail, ein Zeichen des technischen Fortschritts der letzten 150 Jahre, der die Anreise nach Rom erheblich erleichtert hat. Dies steht im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten, in denen solche Reisen oft langwierig und beschwerlich waren. Seit dem Tod von Papst Pius XII. im Jahr 1958 gab es keine nennenswerten Schwierigkeiten mehr, pünktlich zum Konklave zu gelangen. Historisch gesehen mussten Kardinäle in der Vergangenheit oft mehrere Tage anreisen.

Die Internationalisierung des Kardinalskollegiums wurde besonders seit dem Pontifikat von Papst Franziskus weiter vorangetrieben. Diese Entwicklung war ein wichtiger Schritt, denn die Vielfalt der Teilnehmer an den Konklaven hat zugenommen. So wurde bereits 1875 mit John McCloskey der erste Kardinal aus einem nicht-europäischen Land ernannt. Auch wenn das Reisen für die Kardinäle einfacher wurde, ereigneten sich in der Geschichte der Papstwahlen immer wieder Verspätungen und Schwierigkeiten. Beispielsweise kam Kardinal McCloskey 1878 fünf Tage nach Beginn des Konklaves in Rom an und konnte somit nicht an der Wahl von Leo XIII. teilnehmen.

Historische Reisen und Herausforderungen

In der Geschichte der Papstwahlen gab es zahlreiche unterschiedliche Anreisen und Verspätungen. Bei der Wahl 1903 war Kardinal James Gibbons der erste Nicht-Europäer, der am Konklave teilnehmen konnte, da er sich bereits in Rom aufhielt. In den folgenden Jahrzehnten blieb die pünktliche Anreise weiterhin ein Thema. Kardinal William Henry O’Connell bat 1922 um eine Fristverlängerung, da er zu spät zum Konklave kam. Im Jahr 1939 wurde den Kardinälen eine Frist von 15 Tagen eingeräumt, um nach Rom zu reisen. In der gleichen Zeit war Kardinal Manuel Gonçalves Cerejeira der erste Kardinal, der mit dem Flugzeug anreiste.

Immer wieder gab es auch emotionale Geschichten rund um das Konklave. Zum Beispiel reiste Kardinal José María Caro Rodríguez 1958 trotz seines hohen Alters von 92 Jahren mit dem Flugzeug nach Rom. Eine tragische Wendung erlebte die Wahl 1958, als Kardinal Edward Aloysius Mooney nur drei Stunden vor Beginn des Konklaves an einem Herzinfarkt starb.

Der Ablauf des Konklaves

Nach dem Tod von Papst Franziskus beginnt die Sedisvakanz, während der der Heilige Stuhl unbesetzt bleibt. Neun Tage nach dem Tod findet die Trauerfeier nach festem Ritus statt, gefolgt von dem Konklave zur Wahl des neuen Papstes, das nach mindestens 15 und spätestens 20 Tagen angesetzt wird. Wahlberechtigt sind alle Kardinäle unter 80 Jahren, derzeit 136 weltweit. Während des Konklaves sind die Kardinäle von der Außenwelt abgeschottet und tragen rote Roben, die von der Schweizergarde bewacht werden.

Das Konklave findet in der Sixtinischen Kapelle in Rom statt. Die Stimmabgabe erfolgt einzeln vor dem Altar, und in den ersten Wahlgängen muss ein Kandidat mehr als zwei Drittel der Stimmen erhalten. Im Jahr 2007 führte Benedikt XVI. eine Regelung ein, die es erlaubt, nach 33 Wahlgängen einen anderen Modus mit einfacher Mehrheit zu wählen. Die Wahlurnen werden bis zu zweimal täglich verbrannt und zeigen durch schwarzen oder weißen Rauch an, ob ein neuer Papst gewählt wurde.

Die 267. Papstwahl in der Geschichte der katholischen Kirche steht an, doch es gibt kein festgelegtes Zeitlimit für die Wahl des neuen Papstes. Historische Machtkämpfe und Skandale prägten viele der früheren Wahlen, während die letzten Konklaven ohne körperliche Auseinandersetzungen stattfanden. Der ranghöchste Kardinalbischof unter 80 Jahren, Pietro Parolin, wird das Konklave leiten, während die Kardinäle während dieser wichtigen Tage umfassender Geheimhaltung und Disziplin verpflichtet sind.

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Ort Vienna, Österreich
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