Klimaticket für 18-Jährige: Gratis-Angebot wird gestrichen!

Österreich - Im Regierungsprogramm der türkis-rot-pinken Dreier-Koalition wurde angekündigt, dass das kostenlose Klimaticket für 18-Jährige eingestellt wird. Diese Entscheidung folgt auf die Überlegungen während der Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP, die zur geplanten Abschaffung des sogenannten KTÖ18 führen. Bisher konnten 18-Jährige in Österreich seit der Einführung im Jahr 2023 ein Jahr lang kostenlos das Klimaticket nutzen. Nun begründet das Mobilitätsministerium unter Peter Hanke (SPÖ) diese Maßnahme mit notwendigen Sparmaßnahmen zur Budgetkonsolidierung.

Die ausführende Behörde kündigte an, dass die derzeitigen Ausgaben für das kostenlose Ticket im Jahr 2024 bei rund 15 Millionen Euro lagen, obwohl budgetierte Ausgaben von 120 Millionen Euro festgelegt waren. Kritiker wie die ehemalige Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) äußern sich empört über diese Entscheidung und betonen, dass sie als Einschränkung der Freiheit junger Menschen wahrgenommen wird. Angesichts einer Nutzungsrate von nur etwa 25% und mit nur 25.000 Inanspruchnahmen aus den rund 89.000 Berechtigten wird die Maßnahme als „zu wenig zielgerichtet“ angesehen.

Finanzielle Aspekte des Klimatickets

Die Kosten für das ermäßigte KlimaTicket Ö Jugend beträgt für alle unter 26 Jahren 884,20 Euro. Das entspricht weniger als 2,50 Euro pro Tag, was in Anbetracht der teils kritischen Nutzung des Klimatickets von 18-Jährigen relevant ist. Laut Dominik Oberhofer von den NEOS wurden für das vergangene Jahr zwar nur 17.000 kostenlose Klimatickets eingelöst, doch der tatsächliche Bedarf könnte mit der stetig wachsenden Zahl an 18-Jährigen, die jährlich in den Genuss dieser Regelung kommen, steigen. Im Jahr 2024 waren dies etwa 20% der Anspruchsberechtigten, und die Gesamtzahl an Berechtigten wird sich in den kommenden Jahren kontinuierlich erhöhen.

Die Regierung hofft, mit der Abschaffung des Gratistickets bis zu 120 Millionen Euro bis 2025 einzusparen. Diese Einsparungen sind im Budget des Klimaministeriums vorgesehen. Den Berechnungen zufolge müssten rund 136.000 Tickets zum neuen Preis vergeben werden, um diese Einsparungen zu erreichen. Dies stellt die Regierung vor einige Herausforderungen, da auch die Möglichkeit bleibt, dass gelöste Tickets von zuletzt nicht genutzten Personen in Anspruch genommen werden.

Insgesamt zeigt sich, dass trotz der positiven Intentionen hinter dem Klimaticket die praktische Umsetzung und die damit verbundenen finanziellen Aspekte entscheidend für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Österreich sind. Die kommende Umsetzung wird weiterhin unter Beobachtung stehen, insbesondere hinsichtlich der Bedürfnisse junger Menschen und deren Mobilität.

Für die betroffenen 18-Jährigen bleibt das bereits ausgestellte KlimaTicket Ö 18 bis zum aufgedruckten Datum gültig, jedoch stellt sich die Frage nach der Attraktivität zukünftiger Angebote im Bereich der Jugendmobilität.

Mehr Informationen zu den Hintergründen dieser Entscheidung finden Sie in den Berichten von Krone, ORF und Puls24.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ursache Budgetkonsolidierung,Sparmaßnahmen,Entscheidung der Regierung
Ort Österreich
Quellen