Ludwig in der Zwickmühle: Koalitionsgespräche und FPÖ im Fokus!

Vienna, Österreich - Am 27. April 2025 hat die Wien-Wahl für den Gemeinderat und Landtag stattgefunden, bei der insgesamt 100 Sitze neu besetzt wurden. Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ kommentierte das Ergebnis, das als „starker Vertrauensbeweis der Wiener Bevölkerung“ gewertet wurde. Trotz der positiven Einschätzung lässt Ludwig die Koalitionsfrage offen und plant Sondierungen mit den NEOS, Grünen und der ÖVP, um mögliche Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen. Ein Ziel dabei ist die Bildung einer neuen Stadtregierung vor dem Sommer. Besonders bemerkenswert ist, dass Ludwig Gespräche mit der FPÖ ausschließt, solange dort verurteilte Politiker aktiv sind.

Die FPÖ hat bei dieser Wahl kräftige Zugewinne verzeichnet, was den Parteichef Dominik Nepp veranlasst hat, den Ausschluss von Koalitionsgesprächen scharf zu kritisieren. Er interpretiert das Ergebnis als einen klaren Wunsch der Wähler nach Veränderung. Die Prognosen hatten bereits vorher eine Verdopplung oder gar Verdreifachung der Stimmen für die FPÖ in Aussicht gestellt, was sich nun bewahrheitet hat. Die Umfragen der letzten Wochen bestätigten diesen Trend, wobei die SPÖ auf etwa 38,4 Prozent kam und die FPÖ im Vergleich zu 2020 stark zulegen konnte.

Koalitionsverhandlungen im Fokus

Judith Pühringer, die Spitzenkandidatin der Grünen, zeigte sich ebenfalls dankbar über das Wahlergebnis und äußerte den Wunsch nach einer Koalition mit der SPÖ. Dabei sieht sie Überschneidungen in den Bereichen Wohnen und Bildung, die für beide Parteien wichtig sind. Die NEOS präsentierten sich unter Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling mit ihrem besten Ergebnis in Wien und streben ebenfalls eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der SPÖ an.

Karl Mahrer, der Spitzenkandidat der ÖVP, gab sich im Hinblick auf die Verluste der eigenen Partei gelassen. Er bezeichnete diese als erwartbar und kündigte einen Plan für die kommenden Tage an. Auch wenn die ÖVP laut Umfragen von 20,4 Prozent im Jahr 2020 auf nur 11,1 Prozent fallen könnte, sieht sich Mahrer in der Lage, die notwendige Neuausrichtung zu schaffen.

Wahlbeteiligung und Auszählung

Insgesamt waren 1.374.712 Menschen wahlberechtigt, darunter 264.776 nicht-österreichische EU-Bürger, die bei den gleichzeitig stattfindenden Wahlen der 23 Bezirksvertretungen ihre Stimme abgeben konnten. Ein Drittel der Wiener im wahlfähigen Alter durfte jedoch aufgrund fehlender österreichischer Staatsbürgerschaft nicht wählen. Vor den Wahllokalen schlossen die Statistiken eine Wahlbeteiligung ein, die sich in den kommenden Tagen weiter verfestigen wird.

Die Auszählung der ausgegebenen 284.956 (Brief-)Wahlkarten wird größtenteils am Wahlabend erfolgen, und die Hochrechnungen wurden bereits um 18.45 Uhr auf Basis der ausgezählten Sprengelergebnisse veröffentlicht. Die SPÖ und Ludwig konnten damit ihren ersten Platz erfolgreich verteidigen, auch wenn es leichten Verlusten prognostiziert wurde.

Mit dem Wahlabschluss stehen nun die nächsten Schritte in der Wiener Politik an, während sich die ersten Reaktionen auf die Wahlergebnisse bereits abzeichnen. Es bleibt abzuwarten, welche Koalitionen letztlich gebildet werden können, und ob die neuen Machtverhältnisse die politische Landschaft in Wien nachhaltig verändern werden.

Für weitere Details zur Wahl und den Ergebnissen, können Sie die Berichte auf Vienna, Kurier und Kleine Zeitung nachlesen.

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Ort Vienna, Österreich
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