Die dramatische Geschichte der Kärntner Giftmörderin Eva Faschaunerin

Galgenbichl, Gmünd, Österreich - Im Kärntner Landesarchiv lagern bedeutende historische Dokumente, darunter die Akten des spektakulären Falles der Giftmörderin Eva Faschaunerin, die im 18. Jahrhundert für Aufsehen sorgte. Wie der ORF berichtete, gewährte die Historikerin Katja Almberger Einblicke in die Akten dieser verurteilten Mörderin, die ihren Ehemann Jakob Kary mit Arsen vergiftet haben soll. Das Urteil fiel im Rahmen eines dreijährigen Inquisitionsprozesses, in dem Folter als Mittel zur Geständniserpressung angewandt wurde. „Der Gedanke war, dass jemand, der die Folter übersteht, unschuldig ist“, erklärte Almberger und verdeutlichte die brutalen Verhörmethoden, die damals verwendet wurden.

Die Geschichte von Eva Faschauner, geboren am 21. Dezember 1737 in Malta, Kärnten, entblättert sich als tragisches und tödliches Drama. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1770 schied ihr Ehemann unter mysteriösen Umständen aus dem Leben, wodurch sie beschuldigt wurde, ihn mit Gift getötet zu haben. Die Indizien sprachen gegen sie, und obwohl sie anfangs nichts zugab, führte die Anwendung von Folter dazu, dass sie schließlich ein Geständnis ablegte. Am 9. November 1773 wurde sie auf dem Galgenbichl in Gmünd hingerichtet. Diese Hinrichtung gilt als eine der letzten, bei der Folter zur Anwendung kam, und stellt einen besonderen Fall in der Rechtsgeschichte Österreichs dar.

Einfluss auf die Kultur

Ihren Namen trug sie mit Stolz, und die Geschehnisse um sie haben nicht nur die Justizgeschichte beeinflusst, sondern auch zahlreiche Künstler inspiriert. Es entstanden Romane, Theaterstücke, und sogar Filme, die sich mit ihrem Schicksal auseinandersetzen. Diese künstlerische Verarbeitung zeigt, wie sehr die Geschichte der Faschaunerin bis heute fasziniert und die Menschen zum Nachdenken anregt. Dabei bleibt die Frage, ob sie tatsächlich schuldlos war oder einfach ein Opfer ihrer Zeit wurde, bis heute ungeklärt. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Gewalt und die Ungerechtigkeiten, die Frauen im 18. Jahrhundert widerfahren konnten, und bleibt ein fesselndes Thema für Historiker und Künstler gleichermaßen.

Für weitere Informationen über Eva Faschaunerin und ihren Prozess: Wikipedia und ORF Kärnten.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Giftmord
Ort Galgenbichl, Gmünd, Österreich
Festnahmen 1
Quellen