Pflegekräfte vor Anerkennung als Schwerarbeiter: Ein wichtiger Reformschritt!

Vienna, Österreich - Sozialministerin Korinna Schumann hat angekündigt, die Schwerarbeitsverordnung neu zu prüfen, um Pflegekräfte in diese Regelung aufzunehmen. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in der Reformierung der Pensionsbedingungen für stark belastete Berufsgruppen dar. Verwandte Berufsgruppen, wie Sanitäter und Spitalsärzte, fordern ebenfalls eine Verbesserung der Rahmenbedingungen bei Pensionsantritt und -abschlägen. Der Prüfprozess des Sozialministeriums soll bis Januar 2026 abgeschlossen sein, wobei 40 Millionen Euro für die Umsetzung dieser Regelung vorgesehen sind, berichtet vienna.at.

Im Kontext der aktuellen Situation im Gesundheitswesen ist es wichtig zu betonen, dass die Belastungen für Beschäftigte in diesem Bereich hoch sind. Bisher wurden diese jedoch in der Schwerarbeitsregelung unzureichend berücksichtigt, was zu einem erhöhten Druck auf die Pflegekräfte führt. Laut dem Arbeitsklima-Index fühlen sich 60 Prozent der Pflegebeschäftigten stark belastet, und viele Zweifel haben, bis zur Pension durchzuhalten, wie neuezeit.at berichtet.

Reformpläne der Regierungskoalition

Die neue Regierungskoalition, bestehend aus ÖVP, SPÖ und NEOS, plant eine umfassende Reform zur Anerkennung von Pflegeberufen als Schwerarbeiter:innen. Diese Reform wurde als Teil des Regierungsprogramms angekündigt, welches am 27. Februar vorgestellt wird. Die Aufnahme der Pflegekräfte in die Schwerarbeitsregelung ist eine langjährige Forderung der Gewerkschaften im Gesundheitsbereich, wie der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und younion – Team Gesundheit.

Laut der bestehenden Schwerarbeitsregelung haben Personen in besonders belastenden Berufen die Möglichkeit, mit einem verringerten Abschlag ab 60 Jahren in Pension zu gehen. Die aktuelle Regelung stellt jedoch eine Benachteiligung für das Gesundheitswesen dar, da individuelle Entscheidungen der Pensionsversicherung zur Anerkennung von Schwerarbeitszeiten getroffen werden. Gewerkschaften fordern eine Berechnung der Schwerarbeitszeiten auf Stundenbasis und eine Ausweitung auf alle Gesundheitsberufe.

Die Notwendigkeit der Veränderungen

Die Situation im Pflegebereich ist angespannt. Bis zum Jahr 2050 werden rund 70.000 zusätzliche Pflegepersonen benötigt, was die Dringlichkeit von Reformen in den Vordergrund rückt. Zudem zeigen Umfragen, dass 29 Prozent der Pflegebeschäftigten unter 35 Jahren nicht länger in ihrem Job arbeiten möchten. Herwig Seiser von der Kärntner SPÖ hebt die Bedeutung der geplanten Reform für langjährige Pflegekräfte hervor. Edgar Martin von younion – Team Gesundheit sieht die Neugestaltung der Schwerarbeitsregelung als einen wichtigen Etappensieg für die Beschäftigten im Gesundheitswesen.

Insgesamt wird die geplante gesetzliche Anerkennung der Pflegeberufe als Schwerarbeit als essentieller Schritt angesehen, um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern und die Attraktivität der Berufe im Gesundheitswesen zu steigern. Dies könnte entscheidend sein, um dem Personalmangel in der Branche entgegenzuwirken und die Lebensqualität der Pflegekräfte zu erhöhen.

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Ort Vienna, Österreich
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