Rauchen am Arbeitsplatz: Wo Österreichs Arbeitnehmer am meisten qualmen!
Österreich - Eine neue Umfrage des Marktforschungsunternehmens Censuswide, durchgeführt im Auftrag von Northerner, untersucht das Rauchverhalten in verschiedenen Berufsgruppen in Österreich. Laut der Umfrage geben fast 70 % der befragten Raucher an, dass Stress am Arbeitsplatz ihren Zigarettenkonsum fördert. Dieser Stress führt jährlich zu einem Verlust von rund zwei Wochen an Arbeitszeit durch ungeplante Pausen.
Die Ergebnisse zeigen, dass der höchste Zigarettenkonsum in den Branchen Gastronomie und Einzelhandel zu verzeichnen ist, wo 17 % der Befragten rauchen. Auch das Gesundheitswesen weist mit 11 % einen signifikanten Raucheranteil auf, gefolgt vom Finanzwesen mit 10 % und der IT-Branche mit 8 %. Im Gegensatz dazu liegt der Raucheranteil in kreativen Berufen, wie Kunst und Recht, bei nur 2-3 %. Besonders auffällig ist, dass Marketing und Medien mit 5 % hinter diesen kreativen Berufen zurückbleiben.
Rauchen im Gesundheitswesen
Zusätzlich zu den österreichischen Zahlen zeigt eine Umfrage in der Schweiz, dass im Gesundheitswesen sogar 14 % der Beschäftigten rauchen, was es zur Branche mit dem höchsten Raucheranteil macht. Dies wird durch die Stressbelastung in diesen Berufen verstärkt, was die Ergebnisse von Northerner unterstützt. Im Finanzwesen liegt dieser Anteil bei 13 %, während in Kunst und Kultur der Raucheranteil lediglich bei 5 % liegt. Der gesundheitliche Druck der Stresssituationen erklärt die Abhängigkeit von Zigaretten in diesen Berufen, da sie oft als Ventil zur Bewältigung dient.
In den stark frequentierten Branchen wie Einzelhandel und Gastronomie konsumieren Arbeitnehmer durchschnittlich 12,35 Zigaretten pro Tag, was zeigt, dass Stress am Arbeitsplatz einen entscheidenden Einfluss auf den Zigarettenkonsum hat. Die Gesamtzahl der Zigaretten pro Tag bei den Rauchern in Österreich beträgt im Durchschnitt 11,5, mit der Personalabteilung, die mit 13,5 Zigaretten pro Tag an der Spitze steht. Dies macht deutlich, dass der Bedarf nach Stressbewältigung in diesen Berufen erheblich ist.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven
Rauchen am Arbeitsplatz ist ein emotionales Thema, das viele Arbeitnehmer betrifft. Der gesetzliche Nichtraucherschutz wird durch § 5 ArbStättV geregelt, der Arbeitgeber verpflichtet, Nichtraucher vor den Gesundheitsgefahren durch Tabakrauch zu schützen. In Deutschland sind Zigarettenverkäufe rückläufig, dennoch raucht etwa jeder Vierte noch. Arbeitgeber haben einen Ermessensspielraum bei der Umsetzung des Nichtraucherschutzes und können Maßnahmen wie Raucherräume und -verbote in bestimmten Bereichen einführen.
Eine Betriebsvereinbarung, die in Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat aufgesetzt wird, kann verbindliche Regelungen über das Rauchen im Unternehmen festlegen. Solche Vereinbarungen sind wichtig, um die Rechte von Rauchern und Nichtrauchern zu wahren. Bei Verstößen gegen bestehende Rauchverbote können Abmahnungen oder sogar Kündigungen drohen. Während der Raucherpausen muss zudem die Arbeitszeit angehalten werden, was wiederum die Bedeutung der Einhaltung von Regelungen unterstreicht.
Die vorliegenden Umfragen und gesetzlichen Rahmenbedingungen verdeutlichen, dass Rauchen am Arbeitsplatz nicht nur gesundheitliche Risiken birgt, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die Produktivität und das Arbeitsklima hat. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind gefordert, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, um den Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren und gleichzeitig den Nichtraucherschutz zu stärken.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe oe24.at, 20min.ch und kanzlei-hasselbach.de.
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