Rapid Wien sucht neuen Trainer: Klauß weg, Kulovits interimistisch am Ruder!
Linz, Österreich - Der SK Rapid Wien hat nach etwa eineinhalb Jahren Robert Klauß als Cheftrainer entlassen. Diese Entscheidung wurde inmitten einer schwierigen Phase für den Klub getroffen, die mit enttäuschenden Ergebnissen und der Notwendigkeit einer Neuausrichtung einherging. Stefan Kulovits wurde als Interimstrainer eingesetzt und wird von Luka Pavlovic als Co-Trainer unterstützt, während die Fuhrungsspitze um Geschäftsführer Sport Markus Katzer die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger beginnt. Kulovits und Pavlovic sollen die verbleibenden fünf Spiele der Saison bestmöglich abschließen, beginnend mit einem Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz am kommenden Sonntag. Katzer bestätigte, dass auf der Suche nach einem neuen Trainer die Rahmenbedingungen eine Herausforderung darstellen, da alle Kandidaten auf der Shortlist von November 2023 derzeit beschäftigt sind. Persönlichkeiten wie Rene Maric, Enrico Maaßen, Ronald Brunmayr und Miroslav Klose gehörten damals zu den möglichen Alternativen. Laut laola1.at beginnt die Trainersuche bei Rapid somit quasi von Null.
Die Trainerballade beim SK Rapid wird dabei nicht isoliert betrachtet. Im Fußball zeigt sich, dass Trainerwechsel oft nicht isoliert stehen. Ein aktuelles Beispiel ist Borussia Dortmund, der derzeit in der größten Krise seit der Ära von Jürgen Klopp kämpft. Nach dem Rauswurf von Nuri Sahin als Trainer musste der BVB vorübergehend auf Mike Tullberg, den U19-Coach, zurückgreifen. Die Auswirkungen dieser Krisensituation sind erheblich: Der Klub ist auf Platz zehn abgerutscht und hat sieben Punkte Rückstand auf das Minimalziel, die Champions-League-Qualifikation. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken betont die Dringlichkeit, gegen Werder Bremen Punkte zu holen, während der langjährige Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke plant, sich im Herbst zurückzuziehen.
Herausforderungen im Trainerwechsel
Bei Rapid Wien hat Katzer in Bezug auf die Anforderungen an den neuen Trainer klargestellt, dass die Sprachkenntnisse nicht unbedingt eine Rolle spielen müssen, jedoch sollte der Trainer die Fähigkeit haben, Emotionen zu vermitteln. Dieses Kriterium könnte die Suche nach einem geeigneten Kandidaten jenseits der ausgetretenen Pfade der Bundesliga erweitern, auch wenn es die Komplexität der Suche nicht verringert. Die Ungewissheit bezüglich der Unterstützung aus der sportlichen Leitung ist ebenfalls ein nicht zu ignorierender Punkt, den viele Klubs aktuell erleben.
Die Situation in Dortmund spiegelt diese Unsicherheiten wider. Kritische Entscheidungen, wie die Beförderung von Ricken zum Sportchef ohne vorherige Erfahrung in diesem Bereich und die Rückholung von Sven Mislintat, haben Dissonanzen innerhalb der Führungsstruktur erzeugt. Trotz dieser Schwierigkeiten betonen die Verantwortlichen die Notwendigkeit, das Vertrauen innerhalb des Teams und die Beziehungen zwischen dem Sportdirektor Sebastian Kehl und Mislintat zu wahren. Es stellt sich die Frage, ob Rapid aus den Herausforderungen anderer Klubs lernen kann, um eine Stabilität auf der Trainerposition und in der sportlichen Führung zu erreichen.
Die Entwicklungen bei beiden Klubs, Rapid Wien und Borussia Dortmund, zeigen, wie wichtig es ist, die sportliche Identität beizubehalten und sich gleichzeitig den harten Realitäten im modernen Fußball zu stellen. Ob diese Neuausrichtungen langfristig Erfolg bringen werden, ist ungewiss, aber die Herausforderungen bleiben den Verantwortlichen nicht verborgen.
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Ort | Linz, Österreich |
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