Rot gefärbte Eier: Gedenken an Verstorbene und Lebensfreude vereint!
Griechenland - Der erste Freitag nach Ostern, bekannt als Östlicher Freitag, ist für orthodoxe Gläubige ein bedeutender Tag voller Traditionen und Bräuche. An diesem Tag werden spezielle Eier gefärbt, die nicht zum Verzehr gedacht sind, sondern als symbolische Geschenke für die Verstorbenen dienen. Diese Tradition wird als ein Weg betrachtet, die Freude der Osterfeierlichkeiten ins Jenseits zu tragen, wie Kosmo berichtet.
Die roten Eier haben eine tiefere symbolische Bedeutung: Ihre Farbe steht für das Blut Christi und ist ein Zeichen für Auferstehung, Liebe und Ewigkeit. In vielen Regionen greifen Gläubige auf natürliche Farbstoffe zurück, wie zum Beispiel Zwiebelschalen, während in anderen die Verwendung industrieller Farbstoffe zunehmend populär wird. Die Eier werden am Östlichen Freitag gefärbt und häufig in traditionsbewussten Haushalten zunächst gewaschen und leicht gesalzen, bevor sie geschenkt werden.
Der Gräber-Montag
Der Gräber-Montag, der dem Thomas-Sonntag folgt, ist ebenfalls ein wichtiger Tag für die Gläubigen. An diesem Tag besuchen viele Menschen die Friedhöfe, um ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Sie pflegen die Gräber, entzünden Kerzen und hinterlassen die rot gefärbten Eier. Dabei wird oft auf eine ungerade Anzahl geachtet, ein Brauch, der die enge Verbindung zu den Verstorbenen symbolisiert. In Serbien und Nordmazedonien ist es auch üblich, Eier für fremde Verstorbene zu hinterlassen.
Dieser Brauch wird vor allem in Griechenland begangen, wo auch der Gründonnerstag eine Schlüsselrolle spielt. An diesem Tag, bekannt als Μεγάλη Πέμπτη (Megali Pempti), werden die Ostereier traditionell rot gefärbt, um das Grab Christi und die Auferstehung zu symbolisieren, wie auf du-bist-grieche.de erläutert wird.
Die Rituale des „Tsougrisma“
Ein faszinierendes Spiel, das in Griechenland zur Tradition gehört, ist das „Tsougrisma“. Hierbei werden die gefärbten Eier gegeneinander geschlagen. Der Gewinner ist derjenige, dessen Eierschale intact bleibt. Dieser Brauch fördert die Geselligkeit und verbindet die Gemeinschaft in österlicher Freude. Zudem schuldet die Farbe der Eier ihren Ursprung diversen Legenden, die von der Jungfrau Maria und ihren Tränen bis zur Geschichte von Maria Magdalena reichen.
Die Bedeutung der roten Eier geht weit über die traditionellen Feierlichkeiten hinaus. Sie sind ein Symbol für Fruchtbarkeit und den Beginn eines neuen Lebenszyklus. Das erste bemalte Ei eines Haushalts, das Beziehungen zur Jungfrau Maria hat, wird bis zum nächsten Ostern aufbewahrt und dann als Fruchtbarkeitszeichen eingepflanzt oder an die Ställe gehängt.
Die Feierlichkeiten des orthodoxen Osterns sind nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch eine Zeit, in der familiäre und gemeinschaftliche Bindungen gestärkt werden. Die östlich-orthodoxen Kirchen rund um den Globus feiern die Auferstehung Jesu Christi mit verschiedenen Bräuchen, von der nächtlichen Auferstehungsfeier bis hin zu besonderen kulinarischen Traditionen, wie sie auf oracioncristiana.org beschrieben werden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Tradition der roten Ostereier und die damit verbundenen Bräuche eine wichtige Verbindung zwischen den Lebenden und den Verstorbenen schaffen und die Freude der Auferstehung erlebbar machen.
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Ort | Griechenland |
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