Tausende Söldner aus 48 Ländern kämpfen für Russland im Ukraine-Krieg

Jablotschkowa-Straße 5, Moskau, Russland - Im Ukraine-Krieg haben sich Söldner aus mindestens 48 Ländern dem russischen Militär angeschlossen. Dies berichtet das russische Investigativportal iStories, das die Informationen auf Basis von von Hackern geleakten Daten zusammenträgt. Der Zeitraum der aktiven Rekrutierung von ausländischen Kämpfern erstreckt sich von April 2023 bis Mai 2024.

Mehr als 1500 ausländische Staatsangehörige wurden in Moskau rekrutiert, wobei alle Rekruten dieselbe Adresse in Moskau angaben: das Rekrutierungszentrum der Armee in der Jablotschkowa-Straße 5. Die Mehrheit der Söldner stammt aus süd- und ostasiatischen Ländern, mit insgesamt 771 Personen. Die zweithäufigste Herkunft kommt aus den ehemaligen Sowjetstaaten mit 523 Personen, gefolgt von aus afrikanischen Staaten mit 72 Rekruten.

Besonderheiten der Rekrutierung

Die größte Gruppe unter den Söldnern besteht aus Nepalesen, wobei 603 Kämpfer aus Nepal stammen. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf über die Motivation und die Bedingungen, unter denen diese ausländischen Söldner für den russischen Militärdienst rekrutiert werden. Wladimir Putin erklärte im September 2023, Russland benötige keine ausländischen Söldner und habe ausreichend einheimische Kämpfer.

Zusätzlich gibt es Berichte über Rekrutierungen aus dem Jemen, was die Komplexität der internationalen Beteiligung im Ukraine-Konflikt unterstreicht. Diese Informationen wurden ebenfalls von iStories und anderen Medien, wie Spiegel, veröffentlicht.

Internationale Perspektiven auf Söldner im Ukraine-Krieg

Auf der anderen Seite des Konflikts gibt es Gerüchte über den Einsatz von NATO-Soldaten in der Ukraine. Diese wurden durch internationale Medienberichte und Aussagen wie die von dem österreichischen Offizier Markus Reisner angestoßen. Reisner behauptete, dass NATO-Soldaten als Vertragsbedienstete in die Ukraine entsendet werden könnten, um dort komplexe Waffensysteme zu bedienen.

Experten hingegen schätzen den Anteil ausländischer Kämpfer in der Ukraine als gering ein und zweifeln daran, dass sie tatsächlich schweres Gerät bedienen können. Laut Reisner gibt es in der Ukraine zwar eine „hohe Anzahl ausländischer Söldner“, jedoch keine regulären NATO-Truppen. Auch die ukrainischen Soldaten werden im Ausland an schwerem Gerät ausgebildet, was die Berichte über NATO-Soldaten untergräbt.

Des Weiteren hat das deutsche Verteidigungsministerium keine Statistiken über ehemalige Soldaten, die in die Ukraine gereist sind, und das österreichische Innenministerium meldet von einer „einstelligen Personenzahl“ aus Österreich, die dorthin gereist ist. Diese Information bringt zusätzliche Klarheit in die Gerüchteküche um die internationale militärische Präsenz in der Ukraine. Correctiv hat diese Aspekte in einem detaillierten Hintergrundartikel behandelt.

Die Thematik der internationalen Söldner und ihrer Rolle im Ukraine-Krieg bleibt komplex und vielschichtig, und die Rekrutierungsstrategien sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite zeigen die vielschichtigen Dynamiken dieses Konfliktes auf.

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Ort Jablotschkowa-Straße 5, Moskau, Russland
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