KTM stoppt Produktion erneut: Lieferengpässe erschüttern Motorradhub!

Mattighofen, Österreich - In einer alarmierenden Wende hat KTM angekündigt, die Produktion bereits vier Wochen nach der Wiederaufnahme erneut vollständig zu stoppen. CEO Gottfried Neumeister gab die Entscheidung in einer Videobotschaft bekannt. Der Produktionsstopp, der am Montag, den 28. April 2025, in Kraft tritt, wird voraussichtlich 90 Tage andauern. Die Ursache für diesen disruptiven Schritt sind fehlende Bauteile, da die Motorräder bislang lediglich mit Teilen aus Lagerbeständen gefertigt wurden.

Die Lagerbestände des Unternehmens reichen lediglich für 4.200 Motorräder aus, und die erhoffte Erholung der Lieferketten ist ausgeblieben. Trotz der schwierigen Umstände versichert Neumeister, dass keine weiteren Kündigungen geplant sind. Allerdings werden die Beschäftigten während des Produktionsstopps mit Lohneinbußen rechnen müssen.

Auswirkungen auf die Belegschaft und zukünftige Perspektiven

Neumeister betont die Wichtigkeit einer langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze und die Notwendigkeit, die Regelungen der Arbeitszeiten anzupassen. KTM rechnet damit, dass die Lieferketten bis Mitte Juli 2025 wieder stabil laufen werden. Das Unternehmen plant, den Vollbetrieb im Stammwerk in Mattighofen am 27. Juli 2025 wieder aufzunehmen.

Darüber hinaus steht der Mutterkonzern Pierer Mobility AG unter Druck, bis zum 23. Mai 2025 600 Millionen Euro aufzubringen. Dies lässt die strategische Zukunft des Unternehmens in einem unsicheren Licht erscheinen, da die Unsicherheiten auf den globalen Märkten weiterhin ausgeprägt sind.

Kontext der Lieferkettenprobleme

Die Schwierigkeiten, mit denen KTM und viele andere Unternehmen konfrontiert sind, sind nicht neu. Der Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 offenbarte die Abhängigkeit der Wirtschaft von globalen Lieferketten. Diese Probleme wurden durch den Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 weiter verschärft. Laut Wirtschaftsdienst haben 73 % der Betriebe, die Vorleistungen beziehen, im Jahr 2022 Schwierigkeiten mit Lieferungen gehabt.

Über 55 % der Unternehmen haben mit steigenden Preisen für Vorleistungen oder Zwischenprodukte zu kämpfen, ein Umstand, der größtenteils auf die geopolitischen Spannungen und die Pandemie zurückzuführen ist. Besonders betroffen sind die Industriesektoren, die von einer stabilen Versorgung mit Bauteilen abhängen, sowie das Gastgewerbe. Die Auswirkungen der Störungen in den Lieferketten sind weitreichend und stellen sowohl für große als auch für kleine Betriebe eine erhebliche Herausforderung dar.

Die jüngsten Entwicklungen bei KTM belegen eindrucksvoll, wie fragil und verletzlich die globalen Lieferketten sind und welche Konsequenzen sich daraus für die Produktionsfähigkeit und die wirtschaftliche Stabilität von Unternehmen ergeben können.

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Ort Mattighofen, Österreich
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