Verkehrslärm quält Niederösterreich: Jede dritte Person betroffen!

Niederösterreich, Österreich - In Niederösterreich ist der Verkehrslärm zu einem ernstzunehmenden Problem für die Bevölkerung geworden. Laut aktuellen Zahlen fühlen sich rund 522.000 Menschen von Lärm betroffen, was 36 Prozent der über 16-Jährigen in der Region entspricht, so oe24.at. Der Großteil der Lärmbeschwerden, etwa 80 Prozent, geht auf den Kfz-Verkehr zurück. Besonders belastend sind die Geräusche von Lkws und Bussen, unter denen 157.000 Menschen leiden, gefolgt von 139.100 Personen durch Autos und 122.200 durch Mopeds und Motorräder.

Dauerhafter Lärm verursacht nicht nur Unbehagen, sondern kann ernsthafte Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Zu den häufigsten Auswirkungen zählt Schlafstörungen bis hin zu schweren Krankheiten wie Herzinfarkten. Die Anliegen der Bevölkerung werden durch den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) unterstützt, der fordert, die Geschwindigkeitslimits zu senken – auf Tempo 30 in Städten und Tempo 80 auf Landstraßen. Diese Maßnahmen könnten helfen, die Lärmbelastung spürbar zu reduzieren.

Die gesundheitlichen Folgen von Lärm

Laut dem Umweltbundesamt ist Lärm nicht nur ein störendes Element, sondern auch ein ernstzunehmendes Umweltproblem. Er beeinträchtigt das Wohlbefinden der Menschen und kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Die Ermittlung der Umgebungslärmbelastung erfolgt durch Lärmkarten, die Grundlage für die Erstellung von Aktionsplänen zum Lärmschutz sind. In der EU gilt eine einheitliche Vorgehensweise, sodass Lärmkarten bis zum 30. Juni 2022 erstellt werden mussten, während die Lärmaktionspläne bis zum 18. Juli 2024 vorliegen sollten.

Besonders betroffen sind dicht besiedelte Ballungsräume mit mehr als 100.000 Einwohnern sowie Hauptverkehrsstraßen, die jährlich über 3 Millionen Kraftfahrzeuge verzeichnen. Auch die Hauptschienen und Großflughäfen fallen in diesen Bereich. In Deutschland leiden etwa 25,5 Millionen Menschen unter den Lärmbelastungen, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.

Empfohlene Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung

Der VCÖ schlägt neben Tempolimits vor, die Elektrifizierung von Antrieben voranzutreiben, um die Lärmbelastung von Lkw und Motorrädern zu senken. Eine Förderung leiserer Mobilitätsalternativen, wie das Radfahren, wird ebenfalls empfohlen. Studien zeigen, dass ab einer Geschwindigkeit von etwa 30 km/h das Rollgeräusch der Fahrzeuge stärker in den Vordergrund tritt, während Motorlärm bei Mopeds, Motorrädern und Lkw auch bei höheren Geschwindigkeiten dominant bleibt.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Bekämpfung des Verkehrslärms nicht nur ein Anliegen der Betroffenen ist, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung darstellt, um die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.

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Ort Niederösterreich, Österreich
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