VKI fordert Kennzeichnung von PFAS – Gefährliche Chemikalien in Haushaltsprodukten!

Krone, Österreich - Der Verein für Konsumentenschutz (VKI) hat erneut auf die Gefahren von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) hingewiesen und fordert eine verpflichtende Kennzeichnung dieser chemischen Substanzen. In einer aktuellen Untersuchung des VKI wurden PFAS in etwa einem Drittel von 229 getesteten Alltagsprodukten nachgewiesen. Diese langlebigen, menschengemachten Chemikalien sind bekannt dafür, dass sie in der Umwelt kaum abgebaut werden und gesundheitliche Risiken bergen.

Zu den untersuchten Produkten zählen Heimtextilien, Küchen- und Gesundheitsprodukte. Alarmierend ist, dass 21 Prozent dieser Produkte PFAS-Mengen aufwiesen, die die bestehenden EU-Grenzwerte überschreiten. Anzeichen von PFAS wurden auch in Fast jedem fünften Produkt festgestellt, das mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, darunter Butterbrotpapier und beschichtete Pfannen.

Gesundheitliche Risiken von PFAS

PFAS sind mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen, wie Leber- und Nierenschäden, Fortpflanzungsproblemen sowie Beeinträchtigungen des Immunsystems, in Verbindung gebracht worden. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit bestimmten Krebsarten. Der VKI verzeichnete, dass von 59 untersuchten Textilmustern 41 Prozent PFAS enthielten, was die Notwendigkeit einer effizienten Regulierung dieser Substanzen unterstreicht.

Der VKI setzt sich daher für ein Verbot von PFAS und eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht ein. Bei der Frage, ob Produkte mit PFAS behalten oder entsorgt werden sollen, hängt die Entscheidung stark vom jeweiligen Produkt ab. Während der Nutzung bestehen oft keine unmittelbaren Gefahren, wird jedoch die Herstellung und Entsorgung von PFAS als problematisch angesehen.

Regulierung und internationale Maßnahmen

Zur globalen Regulierung von gefährlichen Chemikalien gibt es bereits bestehende Rahmenbedingungen, wie das Montrealer Protokoll, das 1987 von 24 Regierungen unterzeichnet wurde. Es regelt den Ausstieg aus der Produktion und Verwendung von FCKW und HFCKW. Diese Schritte sind wichtig, um gefährliche chemische Substanzen, die zur Schädigung der Ozonschicht führen, einzudämmen. Doch eine umfassende Regulierung von PFAS steht noch aus, wie die Behörden betonen.

Aktuell läuft ein Verfahren zur Beschränkung von PFAS unter REACH, das von fünf europäischen Ländern, darunter Deutschland und die Niederlande, beantragt wurde. Ziel ist es, PFAS nur in Bereichen zuzulassen, in denen es keine geeigneten Alternativen gibt oder wo sozioökonomische Vorteile überwiegen. Der jüngste Bericht dazu wurde am 20. November 2024 von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) veröffentlicht.

Die Wissenschaftler der ECHA sind derzeit dabei, das Dossier zu bewerten. Es ist anzumerken, dass Risiken aus Herstellung, Inverkehrbringen oder Verwendung von PFAS derzeit nicht ausreichend kontrolliert werden. Die fortwährende Belastung der Umwelt und damit auch der Menschheit durch PFAS ist ein ernstzunehmendes Problem, das dringend angegangen werden muss.

Für Konsumenten ist es wichtig, auf entsprechende Kennzeichnungen zu achten und Produkte mit PFAS, insbesondere im Lebensmittelbereich, möglichst zu vermeiden. Öko-Labels wie „Öko-Tex Standard 100“ oder „GOTS“ können helfen, PFAS in Textilien zu vermeiden.

Die Diskussion um die Regulierung von PFAS zeigt, dass hier ein dringender Handlungsbedarf besteht, um sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit zu schützen.

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Ort Krone, Österreich
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