Waldrapp-Rückkehr: Lebensrettende Initiative für bedrohte Art gestartet!
Rosegg, Österreich - Am 23. und 24. April 2025 fand im Schloss Rosegg die 26. LIFE-Plattform statt, deren zentrales Thema der Waldrapp war, eine Vogelart, die einst vom Aussterben bedroht war. Bei der Veranstaltung diskutierten Fachleute aus Umwelt- und Klimaschutz sowie Vertreter europäischer LIFE-Projekte über Fortschritte, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven im Artenschutz. Gailtal Journal berichtete, dass ein aktuelles EU LIFE-Projekt darauf abzielt, eine stabile, genetisch vielfältige und langfristig überlebensfähige Waldrapp-Population zu etablieren.
Die Herausforderung, den Waldrapp in der freien Wildbahn zu schützen, bleibt komplex. Es erfordert umfassende Forschung, internationale Kooperation und politischen Rückhalt. Landesrätin Sara Schaar betonte die Notwendigkeit von Ausdauer und wissenschaftlicher Expertise und dankte dem Team der LIFE-Projekte sowie dem Tierpark Rosegg für deren Einsatz. Zudem wurde die Möglichkeit zur Umweltbildung durch ein Kindertheaterstück zur Geschichte des Waldrapps in der Region gefördert.
Rückkehr in die Heimat und Schutzmaßnahmen
Der Waldrapp war bis ins 17. Jahrhundert in Mitteleuropa heimisch, verschwand jedoch aufgrund exzessiver Bejagung. Ein erster Erfolg in der Rückansiedlung dieser Art wurde im Rahmen des LIFE+-Projektes (LIFE+12 – BIO_AT_000143) erzielt. Von 2014 bis 2019 wurde eine migrierende Population in den Alpen wiederangesiedelt. Im Jahr 2019 lebten bereits 142 Waldrappen in drei Brutkolonien nördlich der Alpen, die sich ein gemeinsames Überwinterungsgebiet in der Toskana teilten. Die Schutzbemühungen führten zu einer fast halbierten Verlustquote durch illegale Vogeljagd in Italien, was einen wichtigen Fortschritt darstellt. Informationen von Waldrapp zeigen jedoch, dass trotz dieser Erfolge eine Modellierung ergab, dass die Population noch nicht selbständig überlebensfähig ist.
Ein weiterer Förderantrag für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Waldrapp-Population wurde bereits gestellt. Das neue LIFE-Projekt (LIFE20 Northern Bald Ibis, LIFE20 NAT/AT/000049) wurde genehmigt und erstreckt sich von 2022 bis 2028. Hierbei stammen 60 Prozent des Budgets aus dem EU-Haushalt, während die verbleibenden 40 Prozent durch Partner und Kofinanzierer aufgebracht werden.
Ziele und Partner
Das Ziel des aktuellen Projekts ist der weitere Aufbau der Waldrapp-Population, bis diese selbständig überlebensfähig ist. Durch Partnerschaften mit zehn Organisationen aus vier Ländern, unter der Leitung des Tiergarten Schönbrunn in Wien, sollen umfassende Maßnahmen in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz umgesetzt werden.
Gerhard Bachner, der die Plattform feierlich eröffnete, tritt nach vielen Jahren im Einsatz für den Artenschutz in den „aktiven Unruhestand“. Unter seiner Leitung wurden in Österreich 70 LIFE-Projekte mit einem Gesamtvolumen von 450 Millionen Euro realisiert, wovon 225 Millionen Euro aus EU-Kofinanzierung stammen. Dies verdeutlicht die enorme Bedeutung der LIFE-Projekte für den Umwelt- und Naturschutz in der Region.
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Ort | Rosegg, Österreich |
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