Weinstein im Prozess: Neue Vorwürfe und das jüngste Opfer enthüllt!
Weinsteins Wohnung, USA - Am Mittwoch begann der neu aufgerollte Prozess gegen den US-Filmproduzenten Harvey Weinstein. Laut OE24 wird Weinstein vorgeworfen, Frauen zum Sex genötigt zu haben. Eine neue Zeugin, Kaja Sokola, die gebürtige Polin ist, hat im Gericht gegen ihn ausgesagt. Sie berichtet, dass sie im Alter von 16 Jahren von Weinstein sexuell bedrängt wurde.
Der Vorfall soll 2002 in Weinsteins Wohnung stattgefunden haben und Sokola gilt als das mutmaßlich jüngste Opfer in diesem Prozess. Ein weiterer Übergriff wird für das Jahr 2006 gemeldet, als Weinstein sie unter dem Vorwand, sie für eine Filmrolle einzuladen, in ein Hotelzimmer lockte. Dort soll er sie festgehalten und aufgefordert haben, sich auszuziehen, während er sich oral an ihr vergangen hat. Sokola schildert, dass sie um Hilfe bat, und Weinstein nach dem Vorfall gesagt haben soll: „Siehst du, das war doch gar nicht so schlimm“.
Karriereversprechen und Machtspiele
Trotz der traumatischen Erlebnisse blieb Sokola mit Weinstein in Kontakt, da er ihr Karriereversprechen gegeben hatte. Die Staatsanwältin legte im Zuge ihrer Argumentation dar, dass Weinstein gezielt Frauen auswählte, die machtlos waren. Sie betonte, dass seine Taten Realität und keine Filmszene seien, was die Schwere seiner Taten verdeutlicht.
Zusätzlich gibt es Vorwürfe, dass Weinstein 2006 die Produktionsassistentin Miriam Haley zu Oralsex gezwungen haben soll. Ein weiteres schweres Vergehen wird ihm 2013 zugeschrieben, als er die angehende Schauspielerin Jessica Mann vergewaltigt haben soll. Diese Aussagen verdeutlichen, wie tiefgreifend das Problem sexueller Übergriffe in der Film- und Theaterbranche verwurzelt ist.
Machtmissbrauch in der Kulturbranche
In einem erweiterten Kontext beleuchtet die Diskussion um Machtmissbrauch in der Kulturbranche, insbesondere in deutschsprachigen Theaterhäusern, die systematischen Probleme dieser Branche. Laut tfmlog erwiesen sich Fälle von verbalen und physischen Übergriffen sowie ein toxisches Arbeitsklima als weit verbreitet. Die Veröffentlichung der Dokumentation „Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film“ von Kira Gantner und Zita Zengerling hat diese Themen erheblich in den Fokus gerückt.
Eine Studie von Thomas Schmidt aus dem Jahr 2019 belegt, dass die Vorfälle nicht als Einzelfälle betrachtet werden können, sondern dass die hierarchischen Strukturen von Theaterbetrieben eine Grundlage für Machtmissbrauch bilden. Auch die Struktur der Stadt- und Staatstheater bleibt trotz inhaltlicher und ästhetischer Veränderungen konstant, was das Problem weiter perpetuiert.
Aktuell beschäftigen sich Teilnehmende des Kurses „Macht und Missbrauch im institutionalisierten Theater“ mit diesen Machtverhältnissen. Ihre Projekte thematisieren unter anderem die realen Auswirkungen auf die Betroffenen und reflektieren darüber, wie Macht im Theater missbraucht wird. Diese Diskussionen sind notwendig, um ein Bewusstsein zu schaffen und Veränderungen in der Industrie herbeizuführen.
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Ort | Weinsteins Wohnung, USA |
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