Roms Oberrabbiner kritisiert Papst: Selektive Empörung gefährdet Frieden!
Rom, Italien - Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni hat Papst Franziskus für seine verschärfte Kritik an Israels Militäraktionen im Gazastreifen scharf angegriffen. Während einer katholisch-jüdischen Dialogveranstaltung an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom äußerte Di Segni, dass der Papst Israel unfair behandle und sich in einer Weise äußere, die anderen weltweiten Konflikten wie im Sudan oder Jemen nicht gerecht werde. „Selektive Empörung schwächt die Stärke des Papstes. Ein Papst kann die Welt nicht in Kinder und Stiefkinder einteilen und muss das Leiden aller anprangern“, sagte der Rabbiner laut kathpress.at.
Franziskus hat in letzter Zeit verstärkt die humanitäre Lage in Gaza als „sehr ernst und beschämend“ bezeichnet und ruft zu Frieden und zur Verbesserung der Situation der Zivilbevölkerung auf. Kritiker befürchten jedoch, dass die wiederholten Vorwürfe gegen Israel antijüdische Vorurteile verstärken. Di Segni wies darauf hin, dass der Papst auch täglich mit dem Pfarrer von Gaza telefoniere, jedoch nicht erwähnt sei, wie oft er mit Vertretern anderer Krisengebiete in Kontakt trete. Dies stellt die Frage auf, ob die katholische Kirche in ihrer Berichterstattung über den Konflikt eine ausgewogene Perspektive wahrt, so heute-nachrichten.eu.
Der Rabbiner betonte, dass der Konflikt, der seit dem 7. Oktober 2023 tobt, nicht nur die Zivilbevölkerung betrifft, sondern auch die Beziehungen zwischen der jüdischen und der christlichen Gemeinschaft schwächt. Die zunehmende Polarisierung bezüglich der Sichtweisen auf Israel könnte langfristige Auswirkungen auf den interreligiösen Dialog haben. Di Segni schloss seine Ausführungen mit der Frage, wie die Kirche dazu beiträgt, einseitige Narrative zu vermeiden und eine inklusive Diskussion zu fördern.
Details | |
---|---|
Vorfall | Terrorismus |
Ursache | Militäraktion |
Ort | Rom, Italien |
Verletzte | 1000 |
Quellen |