Drogen-Schmuggel nach Wien: Polizei fängt 380 Kilo Cannabis ab!

Wien, Österreich - In einer umfassenden Drogenrazzia hat die Wiener Polizei kürzlich zwei große Lieferungen von Drogen abgefangen. Insgesamt wurden an zwei Einsatztagen rund um Ostern 380 Kilo Cannabis und zwei Kilo Kokain sichergestellt. Fünf Männer im Alter von 35 bis 47 Jahren wurden festgenommen, während ein weiterer Verdächtiger entkommen konnte. Die Drogen waren in Lastkraftwagen versteckt, welche gleichzeitig Lebensmittel transportierten, was die Schmuggeloperation besonders perfide machte. Dies berichtete vienna.at.

Der erste Zugriff fand am 9. April an der Grenze zu Slowenien statt, wo 141 Kilogramm Cannabis und ein Kilogramm Kokain in der Fahrerkabine eines Sattelschleppers entdeckt wurden. Dessen 47-jähriger serbischer Fahrer und ein 38-jähriger bosnischer Beifahrer wurden festgenommen. Das Kokain galt als „Probekokain“ für potenzielle Käufer. Der zweite Zugriff am 22. April in Wien-Favoriten offenbarte 241 Kilogramm Cannabis, die von einem Sattelschlepper in einen Kleintransporter umgepackt werden sollten. Auch hier konnten drei Männer aus Montenegro festgenommen werden, während der Lkw-Fahrer entkam.

Aufwendige Ermittlungen und Täternetzwerke

Die Ermittlungen in diesem Fall wurden von der Ermittlergruppe „AG Maghreb“ des Landeskriminalamts Wien geleitet. Diese Gruppe existiert seit 2015 und hat sich auf nordafrikanische Tätergruppen spezialisiert, die Drogen über den Balkan beziehen. Die Polizei stellt fest, dass diese Tätergruppen zunehmend professioneller und brutaler im Drogenhandel agieren. Ihrer Beobachtungen zufolge sind algerische und andere nordafrikanische Gruppen im Wiener Rauschgifthandel an Einfluss gewonnen und arbeiten eng mit Balkan-Banden zusammen.

Im Rahmen der intensiven Ermittlungen der AG Maghreb, die auch durch Hausdurchsuchungen in mehreren Wohnungen in Wien ergänzt wurden, konnten neben Drogen auch Bargeld in Höhe von etwa 40.000 Euro und eine Geldzählmaschine sichergestellt werden. Die Frage, ob die festgenommenen Verdächtigen Verbindungen zu bekannten Mafiaclans wie „Kavac“ oder „Vracar“ haben, wird intensiv untersucht. Die Verdächtigen selbst verweigern bislang jede Aussage.

Gewalt im Drogenmilieu

Die Lage im Drogenmilieu ist angespannt. So wurde im April ein 31-jähriger Algerier in einer U-Bahn-Station von mehreren Männern mit einer Machete angegriffen und verblutete. Dies könnte in Zusammenhang mit innergemeinschaftlichen Streitigkeiten im nordafrikanischen Suchtgiftszene stehen, zeigt sich alarmiert kurier.at.

Die Polizei sieht sich als „Feind Nummer eins“ dieser Tätergruppen. Aufgrund der hohen Brutalität werden Hausdurchsuchungen oft nur mit Unterstützung von Spezialeinheiten durchgeführt. Diese kriminellen Gruppierungen, oft bewaffnet und skrupellos, organisieren sich zunächst lokal, vernetzen sich dann aber schnell in ganz Österreich und Europa.

Laut den Statistiken der Polizei hat die AG Maghreb seit ihrer Gründung bereits über 1.000 Festnahmen durchgeführt und eine signifikante Menge an Drogen, darunter 450 Kilo Cannabis und mehrere Kilogramm Heroin und Kokain, sichergestellt. Dies zeigt, wie ernsthaft die Polizei der organisierten Kriminalität entgegenwirkt. Die fortwährenden Ermittlungen zur Bekämpfung des Drogenhandels sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Sicherheitsstrategie der Stadt, betont das Landeskriminalamt. meinbezirk.at berichtet ebenfalls von den intensiven Bemühungen der Polizei, die Strukturen nordafrikanischer Drogenhändler zu zerschlagen.

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Ort Wien, Österreich
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