Erlebe die Zukunft der Herpetologie im Wiener Naturhistorischen Museum!
Wien, Österreich - Ab Mittwoch, dem 30. April 2025, öffnet das Naturhistorische Museum (NHM) Wien die Tore zu den generalsanierten Schausälen der Herpetologischen Sammlung mit dem Motto „Lurch raus – Schuppen ab“. Diese Eröffnung steht im Zeichen einer modernen und zeitgemäßen Darstellung von Amphibien und Reptilien. Die Neugestaltung ist Teil eines umfassenden Umbauplans, der im November 2023 gestartet wurde, und soll den zoologischen Rundgang in der Oberetage verjüngen, wie NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland erläutert. Momentan laufen auch Sanierungsarbeiten in vier Vogel-Sälen.
Die Schausäle 27 und 28 bieten Besuchern eine faszinierende Reise durch die Evolution, die bei Einzellern beginnt und bei Säugetieren endet. Bei der Neugestaltung wurde darauf geachtet, historische Vitrinen mit rund 1.000 teils seltenen oder ausgestorbenen Tierarten zu erhalten. Neue Lichttechniken werden eingesetzt, um die Präparate besonders hervorzuheben, während die bereitgestellten Informationen einfach und verständlich aufbereitet sind.
Vielfalt der Sammlung
Die Herpetologische Sammlung am NHM Wien beschäftigt sich mit der faszinierenden Welt der Amphibien und Reptilien. Diese Tiere sind in verschiedene Gruppen unterteilt: Die Amphibien umfassen über 7.500 Arten von Fröschen, Kröten und Unken sowie 800 Arten von Molchen und Salamandern. Bei den Reptilien zählen unter anderem Krokodile, Schildkröten und Schlangen zu den mehr als 11.500 vertretenen Arten. Trotz der umfassenden Sammlung von über 220.000 Objekten sind nur etwa 0,5% der Bestände für die Öffentlichkeit zugänglich.
Zu den Höhepunkten der neuen Ausstellung zählen unter anderem Schlangenskelette, die in der ursprünglichen Position von der Eröffnung des Museums hängen, sowie eine riesige Python, die 20 Jahre tiefgekühlt war. Eine spezielle Vitrine informiert über die Verbreitung heimischer Arten wie Hornvipern, Kreuzottern, Salamandern, Fröschen und Kröten.
Forschung und Citizen Science
Das NHM Wien ist seit 35 Jahren aktiv in der Erfassung von Daten zur Verbreitung von Amphibien und Reptilien in Österreich. In der Herpetofaunistischen Datenbank des Museums befinden sich rund 110.000 Fundmeldungen, die größtenteils von engagierten Freiwilligen kommen. Über 20.000 Beobachtungen von „Citizen Scientists“ wurden bereits in die Datenbank aufgenommen. Die Öffentlichkeit wird hierzu aufgerufen, ihre Beobachtungen über die Plattform www.herpetofauna.at oder per E-Mail zu melden. Jede Beobachtung benötigt einen spezifischen Erhebungsbogen.
Das Projekt verbindet wissenschaftliche Forschung mit dem aktiven Mitwirken von Bürgerinnen und Bürgern, was den Austausch und das Verständnis für Amphibien und Reptilien fördert. Die Informationen aus diesen Beobachtungen tragen erheblich zum Wissensstand über die heimische Herpetofauna bei und unterstützen die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am NHM.
Die neuen Schausäle im NHM bieten nicht nur einen Blick auf die Vielfalt und Faszination der Amphibien und Reptilien, sondern stellen auch eine wertvolle Informationsquelle dar, die das Verständnis und die Wertschätzung dieser Arten fördert.
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Ort | Wien, Österreich |
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