Frontalangriff auf Arbeitnehmerrechte: Teiber widerspricht Zöchling!
Moldawien - Am 26. April 2025 äußerte sich Barbara Teiber, die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, vehement gegen die umstrittenen Forderungen von Stephan Zöchling, dem Aufsichtsratschef von KTM. Zöchling plädiert für die Streichung von zehn Feiertagen und die Einführung von Nulllohnrunden, was Teiber als „ungeheuerlichen Frontalangriff auf Arbeitnehmer:innenrechte“ bezeichnet. Sie argumentiert, dass es nicht gerecht sei, die Probleme der Wirtschaft auf die Beschäftigten abzuwälzen, die oftmals bereits unter schwierigen Bedingungen leiden.
Teiber weist darauf hin, dass weniger freie Tage nicht die Lösung sind, insbesondere wenn es den Unternehmen an Aufträgen mangelt. Der Druck auf die Arbeitnehmer:innen, auf ihr Gehalt zu verzichten, während gleichzeitig die Lebenshaltungskosten steigen, wird von ihr strikt abgelehnt. Zudem kritisiert sie, dass der Wirtschaftsstandort stets durch die Beschäftigten saniert werde, während die von Krisen profitierenden Akteure und die Zahlung von Dividenden nicht zur Debatte stehen.
Die globale Perspektive
Die Situation in Österreich spiegelt eine größere Herausforderung wider, die weltweit besteht. Laut einem Bericht des DGB Bildungswerks ist das gegenwärtige Geschäftsmodell durch wachsende Ungleichheit geprägt. Der Scheitern des Gesellschaftsvertrags führt zu inakzeptablen Arbeitsbedingungen, stagnierenden Löhnen und einer eingeschränkten Macht der Arbeitnehmer:innen. Weltweit sind etwa 2,5 Milliarden Menschen in der informellen Wirtschaft tätig und damit von arbeitsrechtlichem Schutz ausgeschlossen. Besonders betroffen sind Millionen von Arbeitsmigrant:innen und jene in prekären Arbeitsverhältnissen.
In 107 Ländern, die vom Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) befragt wurden, haben bestimmte Arbeitnehmer:innen nicht einmal das Recht, sich zu organisieren. Unternehmen umgehen Arbeitsgesetze, um höhere Profite zu erzielen, was vor allem in Europa beobachtet wird. Auch nicht standardisierte Beschäftigungsformen wie Zeitarbeit und die zunehmende Nutzung von Teilzeitarbeit erschweren die Organisation der Gewerkschaften.
Die Rolle der Gewerkschaften
Gewerkschaften sind in diesem Kontext zentral, um demokratische Rechte zu verteidigen und die Umverteilung von Macht und Wohlstand voranzutreiben. Trotz ihrer bedeutenden Rolle stehen sie unter Druck: Regierungen, die sich vor demokratischen Prozessen fürchten, unterdrücken die Stimme der Arbeitnehmer:innen aktiv. In Ländern wie China, Indonesien und Brasilien wurden Gesetze erlassen, die die Vereinigungsfreiheit der Arbeitnehmer:innen stark einschränken. Dies wird auch durch den Einsatz des Militärs zur Unterbindung von Arbeitskämpfen verdeutlicht.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es positive Veränderungen, unterstützt durch gewerkschaftliches Engagement. Einige Beispiele sind die Gesetzesänderungen in Island zur Beseitigung des Lohngefälles zwischen Geschlechtern, die Einführung von bezahltem Urlaub bei häuslicher Gewalt in Kanada und das Beschäftigungsgesetz von Irland, das Nullstundenverträge verbietet, wenn diese nicht wirklich notwendig sind. Diese Fortschritte unterstreichen die Notwendigkeit eines neuen Sozialvertrags zwischen Arbeitnehmer:innen, Regierungen und Unternehmen, der den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird.
Zusammenfassend betrachtet zeigt die aktuelle Debatte um die Arbeitnehmer:innenrechte in Österreich und international, wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Forderungen von Arbeitgebern und die Aufrechterhaltung von arbeitsrechtlichem Schutz sind. Der Aufruf von Barbara Teiber, sich auf die Gesundung von KTM im Interesse aller zu konzentrieren, steht dabei sinnbildlich für die Herausforderungen, die noch bewältigt werden müssen.
Für weitere Informationen berichte OTS und das DGB Bildungswerk über die globalen Herausforderungen für Arbeitnehmerrechte und den Einfluss von Unternehmen auf die Arbeitsbedingungen.
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Ort | Moldawien |
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