Humanitäre Katastrophe in Myanmar: Starkes Beben zerbricht Leben!

Sagaing, Myanmar - In der Region Sagaing, Myanmar, hat ein verheerendes Erdbeben massive Zerstörungen angerichtet. Schätzungen zufolge sind etwa 80 Prozent der Häuser eingestürzt, und mehr als 120.000 Gebäude wurden insgesamt zerstört. Neben den Wohnräumen sind auch Krankenhäuser, Schulen sowie das Strom- und Mobilfunknetz stark beschädigt. Die humanitäre Lage ist angesichts der beginnenden Regenzeit mit heftigen Niederschlägen äußerst kritisch, da viele Gemeinden mittlerweile von der Außenwelt abgeschnitten sind. Vor dem Beben waren bereits über 19 Millionen Menschen, was mehr als einem Drittel der Bevölkerung entspricht, auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Dringende Maßnahmen sind erforderlich, um den Überlebenden zu helfen. Tausende Menschen haben weder ein Dach über dem Kopf noch ausreichend Zugang zu sauberem Wasser, Lebensmitteln und medizinischen Dienstleistungen. Hilfsorganisationen wie die Kleine Zeitung berichten, dass dringend benötigte Unterkünfte zur Verhinderung von Seuchen wie Cholera und Masern notwendig sind. In diesem Zusammenhang haben ORF und Nachbar in Not kurz nach dem Beben einen Spendenaufruf gestartet, um die Notlage zu lindern.

Hilfe auf dem Weg

Henry Braun, der Landesdirektor der Welthungerhilfe in Myanmar, schildert die verheerenden Bedingungen in Sagaing. Menschen graben bei Temperaturen um 40 Grad Celsius mit bloßen Händen nach Verschütteten. Die Situation ist angespannt, da es an Leichensäcken fehlt und die Chance, noch Überlebende zu bergen, gering ist. Die Welthungerhilfe hat gemeinsam mit lokalen Partnern bereits die Verteilung von Nahrungsmitteln an die besonders betroffenen Familien begonnen. In den kommenden Tagen sollen zusätzlich sauberes Trinkwasser, Bargeldhilfen und temporäre Unterkünfte bereitgestellt werden.

Viele Überlebende mussten unter freiem Himmel schlafen, und in Mandalay haben Frauen und Kinder in einem Kloster Zuflucht gesucht. Die Wasserversorgung ist zusammengebrochen, was zu einem Anstieg von Durchfallerkrankungen führt und die Gefahr von Seuchen wie Cholera erhöht. Hunderte Menschen müssen sich in den von der Katastrophe betroffenen Gebieten, wo die hygienischen Bedingungen katastrophal sind, um fünf Latrinen kümmern.

Giftige Zutaten der Krise

Die humanitäre Krise in Myanmar wurde zusätzlich durch einen Militärputsch und die COVID-19-Pandemie verschärft. Laut den Vereinten Nationen benötigen aktuell etwa drei Millionen Menschen humanitäre Hilfe, insbesondere in Großstädten wie Yangon und Mandalay sowie in Konfliktregionen im Südosten und Westen des Landes. Mehr als 220.000 Menschen wurden seit dem Putsch am 1. Februar schon aus ihren Häusern vertrieben und leben nun unter prekären Bedingungen in selbstgebauten Notunterkünften oder im Dschungel ohne Zugang zu grundlegenden Versorgungsleistungen.

Die Zeit berichtet, dass bürokratische Hürden die Erreichbarkeit der betroffenen Menschen einschränken und den effektiven Einsatz von Hilfsmaßnahmen behindern. Die militärischen Repressionen haben zur Folge, dass Tausende getötet oder festgenommen wurden, während die Gesundheitsversorgung durch die Pandemie, mit einer offiziell gemeldeten Anzahl von 455.000 Infektionen und 17.000 Todesfällen, zusätzlich belastet ist. Diese bedrückende Lage stellt die Hilfsorganisationen und die internationalen Gemeinschaft vor immense Herausforderungen.

Die regionalen Hilfsmaßnahmen sind bereits im Gange, jedoch bleibt der Bedarf nach Unterstützung in Myanmar enorm. Spendenmöglichkeiten sind über Nachbar in Not verfügbar, um die dramatische humanitäre Lage zu verbessern.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Militärputsch,Covid-19
Ort Sagaing, Myanmar
Quellen