Israel gedenkt Holocaust-Opfer: Kampf gegen die Hamas geht weiter!

Israel - Am 24. April 2025 gedenkt Israel der sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust mit einem landesweiten Sirenengeheul. In diesem Moment erlag das öffentliche Leben für zwei Minuten der Stille. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hielt eine bewegende Rede in der Gedenkstätte Yad Vashem und zog in seinen Ausführungen Parallelen zwischen Hamas und den Nationalsozialisten. Er bezeichnete die Kämpfer der Hamas als „Nazis wie Hitler“ und bekräftigte den unermüdlichen Kampf gegen die Terrorgruppe, bis alle Geiseln zurückgekehrt seien und die Organisation zerschlagen werde. Die grausamen Erinnerungen an die NS-Zeit, in der von 1933 bis 1945 etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet wurden, präsentierten sich erneut vor den Augen der Öffentlichkeit.

Jedoch überschatteten aktuelle Ereignisse in Gaza die Gedenkveranstaltung. Laut Hamas wurden bei israelischen Luftangriffen am gleichen Tag mindestens 44 Menschen getötet, während die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA von insgesamt 52 Toten seit den frühen Morgenstunden berichtete. Das israelische Militär erklärte, eine Kommandozentrale angegriffen zu haben, die von „Terroristen“ genutzt wurde. Seit der Wiederaufnahme der Luftangriffe und einer neuen Bodenoffensive im Gazastreifen Mitte März 2025 ist die Situation eskaliert. Seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 sind mehr als 51.000 Menschen ums Leben gekommen, und in Israel leben heute noch knapp 120.000 Holocaust-Überlebende, 13.000 weniger als im Vorjahr.

Komplexität des Holocaust-Gedenkens

Der deutsche Historiker Dirk Moses thematisiert in seinem kritischen Text über die deutsche Praxis des Holocaust-Gedenkens die Herausforderungen dieser Erinnerung. In den letzten zehn Jahren hat die Debatte über Anti-Semitismus zugenommen, nicht aufgrund eines Anstiegs der Vorfälle, sondern wegen der Verknüpfung mit dem Konflikt zwischen Israel und Palästina. Moses bezeichnet diese Gedenkpraxis als „deutscher Katechismus“, dominiert von selbsternannten „Hohepriestern“, die den Holocaust als einzigartig betrachten und die Unterscheidung zwischen Anti-Semitismus und anderen Formen von Rassismus betonen.

Die komplexe Diskussion über Anti-Semitismus und die damit verbundenen Fragen zur Kritik an Israel sind für viele in Deutschland umstritten. Während einige die Erinnerung an den Holocaust als Rechtfertigung für die Diskriminierung von Palästinensern durch israelische Juden betrachten, fordern andere eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik, wie es Moses tut. Der Historiker möchte eine andere deutsche Erinnerung an den Holocaust anregen, die auch die Rechte der Palästinenser und die damit verbundenen menschlichen Aspekte beachtet.

Anerkennung und Menschenrechte

Moses weist darauf hin, dass es unter Juden keine einheitlichen Meinungen zur israelischen Politik gibt und viele Juden die Diskriminierung der Palästinenser ablehnen. In Deutschland wird häufig vertreten, dass Juden und Israel immer im Recht seien, was zu einem problematischen Narrativ führt. Die Unterstützung der deutschen Regierung für das IHRA-Dokument von 2016, das Kritik an Israel als anti-semitisch klassifiziert, wird ebenfalls kritisch betrachtet. Initiativen, die sich für Meinungsfreiheit in der Kunst und Wissenschaft einsetzen, einschließlich derer, die einen Boykott Israels unterstützen, sind von großer Bedeutung, um die Diskussion offen und vielfältig zu halten.

Die Aspekte, die Moses anspricht, unterstreichen die Dringlichkeit, die Komplexität des Holocaust-Gedenkens und der aktuellen Menschenrechtssituation in Israel und Palästina zu erkennen und zu respektieren. Die Anerkennung des Genozids in Namibia sollte nicht dazu führen, die Einzigartigkeit des Holocaust zu schmälern, sondern vielmehr die Diskussion über die Rechte der Palästinenser als legitimen Teil der Auseinandersetzung zu fördern. Wissenschaftler sollten sich aktiv in diese Debatte einbringen, um die durch den Konflikt aufgeworfenen Probleme besser zu verstehen und anzugehen.

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Ort Israel
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