Neues Führungsduo: LIVA erlebt frischen Aufbruch nach Affäre!
Linz, Österreich - Ein neues Führungsduo übernimmt die Leitung der LIVA, nachdem die Brucknerhaus-Affäre einen Umbruch in der Organisation bewirkt hat. Laut Kleine Zeitung wurde Liczeski zum geschäftsführenden Direktor ernannt. Der künstlerische Direktor des Brucknerorchesters, Trawöger, kennt ihn erst seit zwei Wochen. Liczewski bringt Erfahrungen aus einem freiwilligen sozialen Jahr bei den Münchner Symphonikern sowie derzeitiger Verantwortung für Finanzen und Informationsmanagement bei den Salzburger Festspielen mit.
Das neue Führungsduo skizzierte bereits grobe Schwerpunkte ihrer zukünftigen Arbeit. Liczewski ist gerade dabei, sich ein umfassendes Bild über die LIVA und deren Kultur- sowie Sportstätten anzueignen. Er bezeichnet die LIVA als einen „nicht ganz geschliffenen Edelstein“ in Bezug auf die Vermarktung. Trawöger möchte das Brucknerhaus als Linzer Konzerthaus der Gegenwart etablieren und plant eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Brucknerhaus und dem Brucknerorchester.
Nachhaltige Veränderungen nach der Brucknerhaus-Affäre
Die Neuausschreibung der Führung war notwendig, nachdem die Brucknerhaus-Affäre im August 2024 zum Rücktritt von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) führte. Auch das Dienstverhältnis mit dem kaufmännischen Leiter wurde einvernehmlich aufgelöst. Bei einem Kassasturz Ende 2024 stellte sich ein Finanzdefizit von 1,68 Millionen Euro heraus. In der Folge beschloss die Stadt einen Sonderzuschuss von bis zu 1,8 Millionen Euro, um einer Bestandsgefährdung der LIVA entgegenzuwirken. Diese Entwicklungen haben das allgemeine Bewusstsein für die Wichtigkeit transparenter und verantwortungsvoller Kulturfinanzierung geschärft.
Um den neuen Direktoren ein stabiles Arbeitsumfeld zu bieten, wurden die Vertragsverhandlungen so gestaltet, dass Nebenbeschäftigungen nun auf Lehr- und Publikationstätigkeiten beschränkt sind und alle anderen Jobs von der Eigentümerseite genehmigt werden müssen. Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) betonte, dass das Entgelt des Führungsduos im Rahmen anderer Leitungspositionen liegt und die Verträge auf fünf Jahre abgeschlossen wurden.
Kulturfinanzierung in Österreich
Die Kulturfinanzierung in Österreich spielt eine zentrale Rolle in der Förderung der reichen Kulturlandschaft des Landes. Eine Analyse des KDZ zeigt, dass die gesamten öffentlichen Kulturausgaben im Jahr 2022 etwa 2,1 Milliarden Euro betrugen. Davon flossen 510 Millionen Euro als Bundesförderungen in den Kulturbereich, wobei 75% an überregionale Einrichtungen wie Bundestheater und Bundesmuseen gingen. KDZ bietet zudem einen verdichteten Überblick über die unterschiedlichen Kulturausgaben in den einzelnen Bundesländern und die damit verbundenen Unterschiede in der Finanzierung.
Die kulturelle Infrastruktur in Linz, und insbesondere das Brucknerhaus, könnten durch die neue Führung von Liczewski und Trawöger positive Impulse erhalten, die nicht nur wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen, sondern auch die kulturelle Erlebnisqualität der Stadt nachhaltig fördern.
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Ort | Linz, Österreich |
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