Preiserhöhungen bei Temu und Shein: Zölle treffen vor allem Geringverdiener!
USA - Chinesische Onlinehändler wie Temu und Shein sehen sich mit einem massiven Anstieg der Preise für ihre Produkte in den USA konfrontiert. Diese Preiserhöhungen wurden notwendig, nachdem ab Ende April 2023 hohe Importgebühren für zahlreiche Artikel eingeführt wurden. Die Anpassungen könnten für Verbraucher verheerend sein, da in vielen Fällen die Preise um mehr als 140 % steigen, was die Gesamtkosten für Konsumenten in den USA nahezu verdoppelt. Eine entscheidende Ursache für diese Entwicklungen sind die von Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Strafzölle in Höhe von 145 % auf Importe aus China, die nun erneut in Kraft treten werden.
Einige Beispiele verdeutlichen das Ausmaß der Preiserhöhungen: Der Preis eines Kinderschwimmanzugs stieg von 12,44 USD auf 31,12 USD, was einem Aufschlag von 150 % entspricht. Auch andere Produkte wie Akkusauger und Faltmatratzen wurden stark teurer. Während Verbraucher ihre Unzufriedenheit äußern und zu größeren Anbietern wie Amazon oder Walmart wechseln möchten, reduziert Temu seine Werbeausgaben in den USA erheblich. Die App sah sich im Apple App Store von Platz 10 auf Platz 73 zurückfallen.
Anstehende Zollregelungen
Zusätzlich zu den bestehenden Herausforderungen werden ab dem 2. Mai 2025 neue Strafzölle wirksam. Bisher waren Importe mit einem Warenwert von weniger als 800 USD aufgrund einer „de minimis“-Regel zollfrei. Diese Regel wird jedoch durch ein Dekret von Trump abgeschafft. Zukünftig müssen Unternehmen entweder 120 % Zoll oder eine Pauschale von 100 USD pro Paket zahlen, die ab dem 1. Juni 2025 auf 200 USD steigen wird. CNN dokumentierte bereits Änderungen der Preise auf den Plattformen, welche ab dem 2. Mai zu erwarten sind. Beispielsweise stiegen die Kosten für zwei Gartenstühle auf Temu von 61,72 USD auf 70,17 USD.
Shein und Temu begründen die Preissteigerungen mit gestiegenen Betriebskosten aufgrund der neuen Handelsregeln. Beide Unternehmen haben ihre Kunden aufgefordert, rechtzeitig vor dem 25. April einzukaufen, um höheren Preisen zu entkommen. Dies wirft jedoch Fragen auf, ob Bestellungen, die nach dem 2. Mai geliefert werden, tatsächlich unter die neuen Zollbestimmungen fallen.
Soziale Auswirkungen und Ungleichheit
Eine Untersuchung ergab, dass einkommensschwache Haushalte im Verhältnis dreimal so viel ihres Einkommens für Kleidung ausgeben wie wohlhabendere Haushalte. Dies bedeutet, dass die neuen Zollregelungen besonders ärmere Kunden treffen könnten, die häufiger günstige Produkte über Plattformen wie Shein und Temu beziehen. In den ärmsten Postleitzahlen entfallen 48 % der unter „de minimis“ verschickten Pakete, während nur 22 % auf wohlhabendere Regionen entfallen.
Die Zeit ist entscheidend, da US-Zölle als wirtschaftspolitisches Machtinstrument angesehen werden, das die Wettbewerbsfähigkeit inländischer Produkte erhöhen und Handelskriege auslösen kann. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist ein Beispiel dafür, wie Zölle oft als Reaktion auf unlautere Handelspraktiken eingeführt werden. Davon betroffen sind nicht nur Verbraucher in den USA, sondern auch Unternehmen weltweit, die ihre Produktion anpassen müssen, um den neuen Gegebenheiten gerecht zu werden. Die Biden-Regierung hat zwar signalisiert, dass sie die Handelsbeziehungen verbessern möchte, doch die geopolitischen Spannungen bleiben weiterhin bestehen.
Insgesamt zeigt sich: Die Veränderungen im Zollrecht haben weitreichende Folgen für Konsumenten und Händler. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Regelungen auf den Onlinehandel und die Kaufkraft der Verbraucher auswirken werden. Die Entwicklungen im Handel zwischen den USA und China und deren Einfluss auf Unternehmen und Verbraucher sind komplex und bedürfen weiterer Beobachtung.
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Ort | USA |
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