Schüsse in Wiener Park: Prozess wegen Mordversuch eskaliert!
Dopschstraße, 1210 Wien, Österreich - Ein 31-jähriger Mann steht derzeit vor Gericht, weil er am 5. Juli 2024 mit einer Pistole auf fünf Personen geschossen haben soll, ohne sie zu treffen. Der Vorfall ereignete sich in einem Wiener Park und ist Teil eines zugrunde liegenden Konflikts zwischen syrischen und tschetschenischen Gruppierungen in der Stadt. Laut der Kleine Zeitung wurde der Beschuldigte zunächst festgenommen, weil er Landsleute mit seinem BMW X5 zum Tatort gebracht hatte, in dessen Kofferraum sich außerdem mehrere Waffen befanden.
Die Staatsanwaltschaft geht von einer abgestimmten Vorgehensweise des Hauptangeklagten aus, der einen 29-jährigen Begleiter hatte, der ebenfalls bewaffnet war. Dieser soll die Aggression gegen die im Park befindlichen syrischen Personen angefeuert haben. Zwei Syrer erlitten durch abprallende Projektile Verletzungen. Ein Mann trug eine vier Zentimeter große Splitterverletzung am Brustbein davon, während der andere eine oberflächliche Wunde am Oberschenkel bekam. Ein dritter Tatbeteiligter, der als Zeuge geladen werden soll, wurde im Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen, da ihm kein Tatbeitrag nachgewiesen werden konnte.
Hintergrund des Konflikts
Der Konflikt zwischen den Gruppen wird als eine Folge von Spannungen betrachtet, die durch einen Vorfall am 3. Juni 2024 ausgelöst wurden, als ein Tschetschene von Syrern schwer verletzt wurde. In den Wochen nach diesem Vorfall kam es zu mehreren Gewalteskalationen, darunter Auseinandersetzungen an verschiedenen Orten in Wien, wie der Dopschstraße in Floridsdorf und beim Bahnhof Meidling. Laut der Presse sind dabei in insgesamt sieben Fällen auch Männer verletzt worden, darunter vier Schwerverletzte.
Erst kürzlich kam es wieder zu Eskalationen, als drei Schlägereien in Wiener Stadtteilen stattfanden. Dabei waren bewaffnete Gruppen, unter anderem von Tschetschenen, an den Angriffen beteiligt. Ein 29-jähriger russischer Staatsbürger mit tschetschenischen Wurzeln wurde festgenommen, nachdem er verdächtigt wurde, Komplizen zum Tatort gebracht zu haben. Bei dieser Auseinandersetzung wurden auch Schreckschusspistolen verwendet, und zwei Syrer erlitten Schussverletzungen, während ein Tschetschene mit einem Messer attackiert wurde.
Reaktionen und Ausblick
Die Gewalt zwischen den Gangs wird nicht nur durch persönliche Konflikte geschürt, sondern auch durch die Mobilisierung über soziale Medien, in denen der Einsatz von Gewalt gefeiert und propagiert wird. Dies wirft ernsthafte Fragen über die öffentliche Sicherheit und die Rolle der Behörden auf. Innenminister und lokale Politiker haben bereits eine verstärkte Polizeipräsenz in betroffenen Gebieten angeordnet, nachdem die FPÖ eine Krisensitzung gefordert hat, um der zunehmenden Gewalt entgegenzuwirken. Ermittler setzen zudem auf Auswertungen von Überwachungskameras, um die Vorfälle aufklären zu können.
Der Hauptangeklagte und sein Komplize haben bisher zu den Vorwürfen geschwiegen, könnten jedoch im Verlauf der Hauptverhandlung Stellung zu den Geschehnissen nehmen. Der Ausgang des Verfahrens könnte einen Präzedenzfall für den Umgang mit ähnlichen künftigen Auseinandersetzungen schaffen, so die ORF.
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Ort | Dopschstraße, 1210 Wien, Österreich |
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