Überweisungspflicht: Ärzte fordern Zugangskontrolle zu Spitalsambulanzen!

Bad Loipersdorf, Österreich - Der Zugang zu Gesundheitsdiensten in Österreich steht derzeit im Fokus der Diskussionen unter Experten. Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), äußerte sich am 24. April 2025 zur geplanten Steuerung des Zugangs zu fachärztlichen Leistungen durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Laut ots.at sollte diese Steuerung auch für Spitalsambulanzen gelten. Mayer hebt hervor, dass ein System ähnlich dem in den Niederlanden, in dem Patienten ohne Überweisung nicht zu Spitalsambulanzen gelangen können, auch in Österreich sinnvoll wäre.

Mayer begrüßt die Initiative der ÖGK zur verbesserten Patientenlenkung und unterstützt die geplanten Vergünstigungen für Patienten, die den vorgegebenen Weg einhalten. Dies sollte durch spezifische Boni gefördert werden, um Patienten zu motivieren, die richtigen Wege im Gesundheitssystem zu wählen. Gleichzeitig fordert Mayer die ÖGK dazu auf, ausreichend Termine im niedergelassenen Bereich bereitzustellen, um die Versorgung zu gewährleisten.

Förderung des niedergelassenen Sektors

Ein zentrales Anliegen von Mayer ist der Ausbau des niedergelassenen Sektors und die Einbindung der Ärzteschaft für eine funktionierende Patientenlenkung. Er betrachtet die Unterstützung der neuen Bundesregierung in diesem Kontext als positiv. Der interdisziplinäre Austausch dieser Themen fand auch Anfang Juli beim LSZ Gesundheitskongress in Bad Loipersdorf statt, wo Entscheidungsträger aus dem Gesundheits- und Sozialwesen zusammenkamen. Ärztezeitung berichtet von Schwerpunkten wie Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz (KI) und der Lenkung von Patientenströmen.

Bei der Podiumsdiskussion wurde die Notwendigkeit einer verbindlichen Patientenlenkung unterstrichen. Mayer betonte: „digital vor niedergelassen – ambulant vor spitalsambulant vor stationär“. Ziel dieser Anstrengungen ist ein stabiles Gesundheitssystem, das durch effiziente Patientenlenkung und Steuerung der Versorgung gestützt wird.

Ausweitung der Gesundheitshotline und Entlastung der Spitalsambulanzen

Ein weiterer Vorschlag von Mayer war die Ausweitung der Gesundheitshotline 1450 auf ganz Österreich, um ein funktionierendes System mit flächendeckenden Angeboten zu schaffen. Hoffnung besteht auch auf Gespräche mit dem neuen Gesundheitsminister nach den Nationalratswahlen am 29. September.

Der Workshop von Christoph Steinacker zur Patientensteuerung aus Sicht der Spitalsambulanz regte großes Interesse und sorgte für rege Teilnahme. Steinacker betonte die Dringlichkeit, die überfüllten Spitalsambulanzen zu entlasten, und schlug vor, zeitnahe Angebote für Patienten bereitzustellen, die auch digitale Lösungen umfassen. Damit soll vermieden werden, dass Patienten für jede Kleinigkeit ins Spital gehen müssen. Dieser integrative Ansatz könnte entscheidend zur Verbesserung des Gesundheitssystems in Österreich beitragen.

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Ort Bad Loipersdorf, Österreich
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