Waldrapp-Rückkehr: Hoffnung für den Artenschutz in Kärnten!
Tierpark Rosegg, 9232 Rosegg, Österreich - Am 25. April 2025 fand ein bedeutendes Treffen zum Schutz des Waldrapps (Geronticus eremita) in Kärnten statt. Eingeladen waren Bund, Land Kärnten, die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie Vertreter von europäischen LIFE-Projekten. An diesem Treffen nahmen Experten aus den Bereichen Umwelt, Naturschutz und Klimaschutz teil, um über den Fortschritt und die Herausforderungen beim Wiederansiedlungsprojekt des Waldrapps zu sprechen. Diese Vogelart war über 300 Jahre lang in Mitteleuropa verschwunden, bevor 2004 die erste sesshafte Kolonie im Tierpark Rosegg gegründet wurde, wie Klick Kärnten berichtet.
Umweltlandesrätin Sara Schaar hob in ihrer Ansprache die erzielten Fortschritte hervor, wies jedoch auch auf die verbleibenden Schwierigkeiten hin. Ein zentrales Ziel des aktuellen EU-LIFE-Projekts ist die Etablierung einer stabilen und genetisch vielfältigen Waldrapp-Population. Zu den Herausforderungen gehören genetische Vielfalt, Zugverhalten, Schutzräume und die Akzeptanz der Vogelart in der Bevölkerung.
Bildung und Bewusstsein im Fokus
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist der Bildungsfaktor. Um das Bewusstsein für Artenvielfalt und Naturschutz zu fördern, wird ein Kinderstück über die Geschichte des Waldrapps aufgeführt. Dieses Engagement zielt darauf ab, das Wissen über die Bedeutung des Waldrapps und seine Rolle im Ökosystem zu verbreiten. Zum Abschluss der Zusammenkunft wurde bekannt, dass Gerhard Bachner, der über Jahre hinweg verantwortlich für die LIFE-Projekte in Österreich war, in den Ruhestand tritt. Unter seiner Leitung wurden 70 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 450 Millionen Euro initiiert, wobei 225 Millionen Euro davon auf EU-Kofinanzierungen zurückzuführen sind.
Das Engagement in der nachhaltigen Entwicklung und Artenvielfalt in Österreich beläuft sich derzeit auf etwa 8 Millionen Euro jährlich. Die LIFE-Plattform stellt dabei ein zentrales Forum für Vernetzung, Ideen- und Projektaustausch im Umwelt- und Klimaschutz dar.
Wiederansiedlung des Waldrapps
Historisch betrachtet war der Waldrapp bis ins 17. Jahrhundert in Mitteleuropa heimisch, verschwand jedoch aufgrund exzessiver Bejagung. Im Rahmen eines ersten LIFE-Projektes (LIFE+12 – BIO_AT_000143) wurde von 2014 bis 2019 eine migrierende Population von Waldrappen in den Alpen wiederangesiedelt. 2019 lebten bereits 142 Waldrappen in drei Brutkolonien nördlich der Alpen mit einem gemeinsamen Überwinterungsgebiet in der Toskana. Dank der Schutzbemühungen konnte die Verlustquote durch illegale Vogeljagd in Italien fast halbiert werden, wie auf der Website des Waldrapps beschrieben wird waldrapp.eu.
Trotz dieser Erfolge zeigen Modellierungen, dass die Population in ihrer aktuellen Größe noch nicht selbständig überlebensfähig ist. Daher wurde ein weiterer Förderantrag gestellt, und ein zweites LIFE-Projekt (LIFE20 Northern Bald Ibis) wird von 2022 bis 2028 umgesetzt. Dieses Projekt wird unterstützt durch 60 Prozent des Budgets aus dem EU-Haushalt, und die Umsetzung erfolgt in Partnerschaft mit zehn Organisationen aus vier Ländern.
Das Engagement der EU in Bezug auf Biodiversität und Naturschutz ist auch im größeren Kontext der Biodiversitätsstrategie bis 2030 zu sehen. Die EU hat sich verpflichtet, mindestens 30 % der Meeres- und Landflächen zu schützen und den Rückgang der Bestäuber zu bekämpfen, um die biologische Vielfalt und die Nahrungssicherheit zu gewährleisten. Über diese Maßnahmen wird auf der Website des Europäischen Parlaments detailliert informiert.
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Ort | Tierpark Rosegg, 9232 Rosegg, Österreich |
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