Wien hat eine neue Chefarzt: Dr. Katrin Skala führt die Psychiatrie!
Wien, Österreich - Am 25. April 2025 wurde bekannt gegeben, dass Prim.a Dr.in Katrin Skala ab dem 1. Juli 2025 die neue Chefärztin des Kuratoriums für Psychosoziale Dienste in Wien (PSD-Wien) wird. Sie folgt auf den scheidenden Chefarzt Prim. Dr. Georg Psota, der nach 16 Jahren in den Ruhestand geht. Der Vorstand des PSD-Wien hat Skala einstimmig gewählt, was das Vertrauen in ihre Qualifikationen unterstreicht. Ewald Lochner, MA, kaufmännischer Leiter des PSD-Wien, hebt ihre fachliche Qualität und Innovationskraft hervor. Psota äußert ebenfalls Zuversicht in die Fähigkeiten Skalas und übergibt sein Amt mit einem guten Gefühl.
Katrin Skala ist Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapeutische Medizin sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie hat eine umfassende klinische, wissenschaftliche und organisationsmedizinische Erfahrung und war seit 2010 Oberärztin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des AKH Wien. Zudem leitet sie seit 2021 die Arbeitsgruppe Sucht der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ist seit 2024 Primaria des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulatoriums Alsergrund.
Ambulatorien im Fokus
Im Rahmen ihrer neuen Position wird Skala gemeinsam mit Ewald Lochner die Einrichtungen und Maßnahmen des PSD-Wien verantworten. Der PSD-Wien, der 1979 gegründet wurde und der größte Anbieter ambulanter psychiatrischer Leistungen in Österreich ist, betreut derzeit etwa 15.000 erwachsene Personen. Die Angebote sind kostenfrei für alle Menschen in Wien zugänglich. Besonders hervorzuheben ist die Eröffnung des fünften Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie, das am 27. Februar 2025 im FRANCIS im Althan Quartier vorgestellt wurde. Dieses Ambulatorium bietet auf ca. 1.600 m² medizinische Behandlungen, Unterstützung bei der persönlichen und sozialen Entwicklung sowie beruflicher Orientierung für Kinder und Jugendliche an.
Das fünfte Ambulatorium stellt einen wichtigen Schritt im Ausbau der psychosozialen Versorgungslandschaft in Wien dar. Die Stadt plant bis 2030 insgesamt sechs solche Ambulatorien, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. NEOS Wien Gesundheitssprecher Stefan Gara betont die Bedeutung des Ambulatoriums für die psychosoziale Behandlung, die auch präventive Programme in Schulen beinhaltet.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Ewald Lochner, der als Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien tätig ist, berichtet von den Herausforderungen, die durch einen Mangel an Fachärzt*innen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie entstanden sind. Diese Problematik ist europaweit zu beobachten. Um dem entgegenzuwirken, wurden Maßnahmen wie die Verbesserung der Ausbildung und die Schaffung von Anreizen für Fachkräfte in Wien angestoßen.
Der Psychiatrische und Psychosomatische Versorgungsplan (PPV), der 2016 im Wiener Landtag beschlossen wurde, definiert die aktuelle Versorgungsstruktur und zielt darauf ab, Spitäler durch die Eröffnung von PSD-Ambulatorien zu entlasten. Bis 2025 stehen im ambulanten Setting rund 3.000 Versorgungsressourcen für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Um den Übergang von der Kinder- zur Allgemeinpsychiatrie zu unterstützen, werden Transitionspsychiatrische Einheiten eingerichtet.
Die psychosoziale Situation in Wien hat sich durch externe Krisen wie die Covid-Pandemie und die Teuerung verschlechtert. Daher ist die Schaffung eines FIRST LEVEL SUPPORT (FLS) als erste Anlaufstelle für Patienten ab 2024 geplant, um die Behandlungen weiter zu verbessern. Lochner fordert von der Politik zudem eine stärkere Berücksichtigung von Mental-Health-Themen und zusätzliche finanzielle Mittel für die psychosoziale Behandlung.
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Ort | Wien, Österreich |
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