Wiener Kurzfilmfestival: Neues Kapitel ohne Hadenius-Ebner!

Wien, Österreich - Daniel Hadenius-Ebner, der Mitbegründer und langjährige Leiter des Vienna Shorts Festivals, gibt nach der heurigen Ausgabe seine Position auf. Dies wurde am 27. Mai 2025 während der Eröffnung des Festivals bekanntgegeben. Der Rückzug von Hadenius-Ebner erfolgt nach 15 Jahren, in denen sich das Festival zu einem der bedeutendsten Kurzfilmfestivals Europas entwickelt hat. Er sieht den Zeitpunkt für seine Nachfolge als passend an, um das Festival in die Hände einer jüngeren Generation zu übergeben. Der Name seines Nachfolgers bleibt vorerst geheim, das Geschlecht bleibt jedoch dasselbe. Karin Ginzel wird als kaufmännische Leiterin weiterhin in ihrer Funktion tätig sein. Hadenius-Ebner wird auch künftig als Berater für europäische Kooperationsprojekte aktiv sein und plant, sich nach Auslaufen seines Vertrages am 31. August selbstständig zu machen. Im kommenden Frühjahr möchte er zudem die Gelegenheit nutzen, auszuschlafen, so seine humorvolle Bemerkung.

In einem Zeitraum, der für viele Kulturinstitutionen in Österreich ein Wechseljahr darstellt – dazu zählen unter anderem die Albertina, das Kunsthistorische Museum, das mumok und das Volkstheater – erfolgt dieser Wechsel auch beim Vienna Shorts Festival. Hadenius-Ebner hat während seiner Amtszeit maßgeblich zur Sichtbarkeit und Bedeutung von Kurzfilmen im internationalen Raum beigetragen. Außerdem war er seit der ersten Festivalausgabe 2004, damals noch unter dem Namen Vienna Independent Shorts, aktiv daran beteiligt.

Das Programm des kommenden Festivals

Das nächste Vienna Shorts, das vom 28. Mai bis 2. Juni 2024 stattfindet, wird unter dem Motto „What Are You Longing For?“ stehen. Hadenius-Ebner erläutert, dass gute Kurzfilme zwischen einem und dreißig Minuten lang sein können und eine Vielzahl an Genres und Erzählweisen abdecken. Die Programmgestaltung bringt Herausforderungen mit sich, insbesondere da dies das erste Jahr nach einem Jubiläum ist. Ein Fokus wird auf Talententwicklung und Sichtbarkeit der eingereichten Filme gelegt.

Um die Festivalfilme einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird auch eine neue Streamingplattform, „THIS IS SHORT“, eingeführt. Thematische Schwerpunkte werden unter anderem die Kinder- und Jugendschiene, der Animationstag, Musikvideopreis mit Live-Konzert sowie politisch relevante Themen sein. Geopolitische Konflikte wie die Situation in der Ukraine, Klimakrise, Migration und Menschenrechte spiegeln sich in den eingereichten Arbeiten wider. Zudem wird es ein Spezialscreening von zwei Kurzfilmen des israelischen Filmemachers Amos Gitai zum Thema Nahostkonflikt geben.

Österreichische Kurzfilmschau und deren Bedeutung

Ein weiteres wichtiges Projekt im Bereich des Kurzfilms ist die Österreichische Kurzfilmschau, die in Kooperation zwischen der Akademie des Österreichischen Films und dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) jährlich österreichische Kurzfilme präsentiert. Diese Filme qualifizieren sich für den Österreichischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ aufgrund ihrer Auszeichnungen und Festivalerfolge.

Im Rahmen der Kurzfilmschau 2023/24 werden dreizehn ausgewählte Werke, darunter Kurzspielfilme, Dokumentationen, Experimentalfilme und ein Musikvideo, die sich mit Themen wie Erfüllung von Wünschen, zwischenmenschlichen Werten und herausfordernden Beziehungen beschäftigen, präsentiert. Diese Filme werden in rund 45 Ländern weltweit gezeigt, und Christoph Thun-Hohenstein, der Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten beim BMEIA, hebt die Bedeutung der Kurzfilmschau für die Auslandskulturarbeit hervor.

Während Hadenius-Ebners Rückzug also eine neue Ära für das Vienna Shorts Festival einläutet, bleibt der Einfluss und die Sichtbarkeit der österreichischen Kurzfilmkultur sowohl national als auch international durch Initiativen wie die Österreichische Kurzfilmschau bestehen.

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Ort Wien, Österreich
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