WWF warnt: Sicherheitsrisiken am Kraftwerk Kaunertal explodieren!
Kaunertal, Österreich - Der WWF Österreich hat einen dringenden Aufruf zur Durchführung einer neuen, unabhängigen Sicherheitsprüfung des Ausbauprojekts des Kraftwerks Kaunertal ausgesprochen. Wie ots.at berichtet, liegt das Ziel dieser Untersuchung in der Feststellung des aktuellen Risikoprofils für Naturgefahren, sowohl des bestehenden Speichers als auch des geplanten Ausbauprojekts.
Der WWF verweist auf erhebliche Sicherheitsrisiken, die eine Neubewertung dringend erforderlich machen. Das letzte Gutachten der Österreichischen Staubeckenkommission zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 2013 und berücksichtigt die heutigen klimatischen Herausforderungen nicht. Viele der aktuellen Risiken wurden erst jüngst durch eine Analyse von Dr. Wilfried Haeberli deutlich, die als alarmierend gilt und unter anderem die Entstehung neuer Gletscherseen sowie eine Zunahme von Felsstürzen aufgrund des Auftauens des Permafrosts thematisiert.
Gravierende Sicherheitsbedenken
Die Analyse von Dr. Haeberli hebt hervor, dass die Felsstürze gefährliche Flutwellen auslösen können, die die Region ernsthaft bedrohen. Maximilian Frey, ein Experte des WWF, betont, dass die Vernachlässigung solcher potenziellen Risiken eine sofortige Rücknahme des ganzen Projekts rechtfertigen sollte. Die Staubeckenkommission, die für die fachliche Begutachtung von Stauanlagen zuständig ist, kann hier nicht umhin, die Stand- und Betriebssicherheit erneut zu überprüfen.
Zusätzlich zu diesen spezifischen Bedenken bietet eine Expertise des Umweltbundesamtes wertvolle Einblicke. Diese Analyse thematisiert, wie die durch den Klimawandel beeinflussten Naturgefahren das Risiko für Anlagen mit gefährlichen Stoffen erhöhen. Zudem werden Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheitstechnik unterbreitet, um Schadstofffreisetzungen, Brände und Explosionen zu verhindern.
Erforderliche Anpassungsstrategien
Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Naturgefahren wie Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten und Stürmen erfordert, dass diese Risiken in das Risikomanagement von Anlagenbetreibern aufgenommen werden. Ähnliche industrielle Katastrophen wie Fukushima und Sendai verdeutlichen, wie essenziell eine proaktive Herangehensweise an solche Naturgefahren ist. Nationale und internationale Initiativen konzentrieren sich ebenfalls auf die Risiken von industriellen Unfällen, die durch solche Naturgefahren ausgelöst werden können.
Das Umweltbundesamt hat Workshops organisiert, um Empfehlungen für Risikoanalysen und Notfallplanungen zu entwickeln. Dabei wurde die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden und internationalen Zusammenarbeit betont, um den Verantwortlichen eine enge Kommunikation zu ermöglichen und legislative Maßnahmen zur Prävention technischer Unfälle infolge natürlicher Gefahren zu ergreifen.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen fordert der WWF eine umfassende Neubewertung des Kraftwerks Kaunertal, um den Gefahren gerecht zu werden, die sich aus der Klimakrise ergeben. Eine solch notwendige Sicherheitsüberprüfung könnte nicht nur das bestehende Kraftwerk schützen, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheitsstandards von Energieprojekten stärken.
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Ort | Kaunertal, Österreich |
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