Zollstreit mit den USA: EU-Kommissar warnt vor neuen Handelsrisiken!

Vienna, AT - Die Verhandlungen zwischen der EU und den USA im Zollstreit stehen vor einer ungewissen Zukunft. EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis äußerte heute, am 26. April 2025, deutliche Skepsis über die Möglichkeit eines zeitnahen Abkommens. Auf einer Tagung des Internationalen Währungsfonds in Washington erklärte Dombrovskis, dass noch viel Arbeit vor der EU liege, um klare Parameter und Kooperationsbereiche zu definieren, die eine Vermeidung von Zöllen ermöglichen könnten. Zudem beschäftigte ihn die potenzielle Umleitung chinesischer Exporte nach Europa, nachdem Washington drastische Zölle von 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt hatte. Dieses Vorgehen schließe den US-Markt für China nahezu aus und könnte dazu führen, dass China seine Exporte in die EU umleitet, was die europäische Wirtschaft stark belasten würde.

Dombrovskis wies darauf hin, dass die EU bereit ist, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um den Markt, Unternehmen und Arbeitsplätze zu schützen, falls es zu nennenswerten Störungen im EU-Markt kommt. Die bestehenden Spannungen im transatlantischen Handel haben prompt Fragen zur künftigen Handelsstrategie der EU aufgeworfen und verdeutlichen die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Antwort auf die US-Zollpolitik. Dies sind nicht die einzigen Bedenken, die die EU-Führung plagen.

Kontext und transatlantische Beziehungen

Nach den Ergebnissen der US-Wahlen im November 2024 und der Wiederwahl von Donald Trump gerieten die transatlantischen Beziehungen erneut in den Fokus. Führende EU-Abgeordnete erörterten die Auswirkungen auf diese Beziehungen und forderten in der Woche von Trumps Amtseinführung eine Fortsetzung der transatlantischen Zusammenarbeit. Das Europäische Parlament erklärte seine Bereitschaft, zur Stärkung dieser Beziehungen beizutragen, während die Zolldrohungen der Trump-Regierung im Zentrum der Debatten standen.

Am 12. Februar 2025 fand eine entscheidende Debatte zwischen Europaabgeordneten, Vertretern des Rates und der Europäischen Kommission statt. Dabei wurde die schädliche Wirkung der US-Zölle auf europäische Unternehmen und Verbraucher thematisiert. Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, hob die Möglichkeit von Gegenzöllen hervor, während Maroš Šefčovič von der Europäischen Kommission die US-Politik kritisierte. Sophie Wilmès, stellvertretende Vorsitzende der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zu den USA, betonte die Notwendigkeit von Abschreckungsmaßnahmen gegen Zölle.

Die aktuelle Situation verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die EU steht, um ihre wirtschaftlichen Interessen im Angesicht einer aggressiven US-Handelsstrategie zu wahren. Während die Bemühungen um ein Abkommen im Zollstreit vorankommen sollen, bleibt abzuwarten, wie die kommenden Gespräche verlaufen werden und ob es der EU gelingen wird, eine einheitliche Position zu finden.

Weitere Informationen über die laufenden Verhandlungen und deren Auswirkungen auf die EU finden Sie in den Artikeln von Vienna und Europarl.

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Ort Vienna, AT
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